Wir logieren im Mushara Outpost angenehm luxuriös und sind immer noch in der Nähe des Etosha Nationalparks. Tiere spazieren auch hier durch die Anlage und stolpern manchmal des Nachts über Spanndrähte…
Namibia, Mushara Outpost
Das grosszügige Haupthaus des Mushara Outpost im Abendlicht, nur wenige Stunden bevor ein kräftiges Gewitter niedergeht.

Wir verlassen den Etosha Nationalpark am späteren Nachmittag durch das Van-Lindequist-Gate und erreichen schon bald den Mushara Outpost. Mushara hat drei recht weit voneinander entfernte Eingänge: einen zum Campingplatz, einen zur Lodge und einen zum Outpost (Aussenposten). Das Gelände muss riesig sein! Und so ist auch unser Zelt relativ weit vom Haupthaus, das wie ein Farmhaus aussieht, entfernt â€“ insbesondere, wenn es mehr als 40 Grad heiss ist… 😉

Mushara Outpost

Der Mushara Outpost, quasi der Aussenposten der Lodge, besteht aus einem grossen Haupthaus, einem schönen Shop, einem Pool und viel Buschland drumherum. Die Wege sind für einmal nicht sandig und somit sehr angenehm zu gehen. Unser erster Eindruck: Hier ist alles sehr grosszügig, sogar in den Innenräumen.

Namibia, Mushara Outpost
Sollte es draussen mal nicht so angenehm sein, essen die Gäste an der grossen Tafel im Haupthaus des Mushara Outpost.
Namibia, Mushara Outpost, Lounge
Hier ist gepflegtes Beisammensitzen und Studium des Menüs (grosse Schiefertafel) möglich.

Unser Zelt-Bungalow, das auf einem massiven Holzplateau steht, verfügt über eine Klimaanlage! Etwas verrückt, nicht? Aber ich bin sehr froh, kann ich mich kurz im kalten Luftstrom etwas abkühlen. Das Irre ist einfach: Schon beim Zubettgehen ist die Klimaanlage wieder völlig überflüssig! Doch vorher gibt es noch Abendessen. Wir können aus verschiedenen Gerichten auswählen und auch kleine Portionen bestellen. Das funktioniert tatsächlich!

Namibia, Mushara Outpost, Zelthaus Nr.3
Unser «Zelt-Bungalow» Nr. 3 sieht doch sehr währschaft aus. Aber was ein Kudu damit so anstellen kann…
Namibia, Mushara Outpost, Innen
Picobello – diese Einrichtung gefällt uns: Es gibt genügend Kleiderbügel und Stauraum.
Namibia, Mushara Outpost, Hornbill
Besuch vor unserem Badezimmerfenster: zwei Hornbill-Vögel. Die Gesellen wirken irgendwie schlecht gelaunt.

Ohne Absacker fallen wir, glücklich ob der vielen Tiersichtungen während unserer Etosha-Durchquerung, todmüde ins Bett –, um noch vor Mitternacht wieder knallwach zu werden: irgendetwas hat unser Zelt-Bungalow durch einen gewaltigen Stoss erschüttert. Was ist jetzt los?! Ein Erdbeben?! Draussen schnauft und schnaubt ein Tier â€“ hat es das Zelt durchgeschüttelt? Wir wissen es nicht, aber das alles ist ein wenig unheimlich. Ich schlafe schlecht. Am Morgen erfahren wir dann, dass wohl ein Kudu über einen Spanndraht gestolpert sein muss… Einer der Drähte ist jedenfalls locker, und die Chefin sagt, dass das nicht zum ersten Mal passiert ist. Man könnte ja die Drähte etwas sichtbarer machen… Könnte funktionieren.

Pirschfahrt bis zum Sandsturm

5:15 Uhr ist Tagwache, 6:30 Uhr Abfahrt. Die Pirschfahrt wird uns wieder in den Etosha führen. Unser Guide hat sich in den Kopf gesetzt, uns Löwen zu zeigen. Wir fahren also viele Kilometer, bis er sie endlich entdeckt. Zwei Löwinnen, die sich das Frühstück erjagen wollen.

Namibia, Etosha, Löwinnen
Endlich finden wir die Löwinnen! Man sieht ihnen den Jagdinstinkt förmlich an. Beide haben Junge. Und Hunger.

Dabei gibt es noch sooo viele andere Tiere, die wir auch gesehen haben â€“ nur auf diesem einen Gamedrive!

Mittlerweile hat es schon ziemlich viel Sand in der Luft. Zuerst ist das nicht so aufgefallen, wir haben nur festgestellt, dass es «dunstiger» wird. Als die Augen immer mehr Mühe bekommen, wird klar, dass wir durch einen beginnenden Sandsturm fahren. Wir mummeln uns ein, ziehen die Hüte weit ins Gesicht… Von der Rückfahrt bekomme ich nur wenig mit. Immerhin bleibt der Sandsturm im Etosha hängen!

Namibia, Mushara Outpost, Toast
Irgendwie ist es zu heiss, um zu essen… Aber der Toast hat dennoch vorzüglich geschmeckt!
Namibia, Mushara Outpost, Squirrel
Diesem Squirrel ist es auch zu heiss – er versucht, sich auf dem Betonboden etwas abzukühlen.
Namibia, Mushara Outpost, Rotbauchwürger
Weniger von der Hitze beeindruckt, scheint dieser imposante Rotbauchwürger zu sein.

Umziehen, Entstauben, Mittagessen… alles ergibt sich ganz von allein. Für heute haben wir keine Pläne mehr, ausser im Pool abkühlen â€“ es ist schon wieder wahnsinnig heiss. Dann Apéro auf der Terrasse und Abendessen auf dem Grillplatz, wo schön aufgedeckt ist. Was will man mehr?!

Namibia, Mushara Outpost, Candle-light dinner
Unser romantisches Candlelight-Dinner im Mushara Outpost.

Das Büfett bietet viel Auswahl und ich esse noch ein letztes Mal Impala (leider etwas zäh) und Gemüse. Heinz wählt Kudu-Ossobuco und ist zufrieden damit. Schmorgericht. Logisch, muss das gut sein 😋 Mit dem Dessert bin ich nicht ganz happy, denn da ist ein Gewürz dran, das für mich nach Abwaschwasser schmeckt. Ich muss zugeben: Mit einigen namibischen Gerichten stehe ich schon etwas auf «Kriegsfuss».

Gewitter und der erste Regen

Ein Gewitter zieht auf, ist aber noch weit weg. Wir geniessen den Abend, setzen uns mit einem G&T vor unserem Zelt auf die Terrasse und beobachten die Blitze. Irgendwann gehen wir rein und ins Bett â€“ um später von einem ohrenbetäubenden Knall geweckt zu werden. Es donnert und blitzt unablässig, und dann beginnt es wie aus Badewannen zu schütten! Hoffentlich hält das Dach dicht…

Namibia, Mushara Outpost, Zeltterrasse
Auf unserer Terrasse lassen wir den Tag ausklingen und beobachten die Blitzeshow in der Ferne.

Eigentlich ist nicht an Schlaf zu denken, aber irgendwann schlafen wir doch ein. Um wieder von gewaltigen Donnern geweckt zu werden. Eine unruhige Nacht, aber das Dach bleibt tatsächlich dicht. Im Gegensatz zu jenem eines britischen Paares… Nun, das war also der erste Regen der Saison. Ab jetzt ist im Etosha und in seiner Umgebung die Malaria-Prophylaxe äusserst empfehlenswert. Aber wir verlassen ja die Gegend, deshalb lassen wir das Medikament in der Reiseapotheke.

Dass es geregnet hat, ist der Natur schon nicht mehr anzusehen, zumal die Sonne beim Auftrocknen hilft. Nach dem Frühstück (Toast mit Marula-Konfitüre – yammie…) ziehen wir los. Wir fahren südwärts, wieder allgemeine Richtung Windhoek. Auf schön asphaltierten Strassen!

Weiterführende Links

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>>> Zurück zu Etosha – das Tierparadies Namibias

>>> Zurück zu Ongava – wilde Tiere vor der Haustür

>>> Zurück zu Twyfelfontein und seine Wüstenelefanten

>>> Zurück zu Swakopmund, kleine Stadt der Abkühlung

>>> Zurück zu Die Namib-Wüste – schön und sandig

>>> Zurück zu Bagatelle Kalahari – unter Nashörnern und Geparden

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© Text: Inge Jucker; Fotos: Heinz Jucker | TravelExperience.ch | 2024

Offenlegung: Wir haben die ganze Reise aus der eigenen Tasche bezahlt.