Manche FlĂĽge absolviert man wie Busfahrten. Nicht so in Madagaskar! Da aber lange Autofahrten keine Alternative sind, schickt man sich und bemĂĽht die GlĂĽcksfee...
Nein, hier geht’s noch nicht um Lemuren – aber ich bin doch ein toller Vertreter fĂĽr Madagaskar und schönes Exemplar obendrein – oder?

Es gibt (derzeit) lediglich eine einzige Airline: Air Madagascar. Sie bringt Touristen wie auch Einheimische in vernĂĽnftiger Zeit von der Hauptstadt Antananarivo (kurz Tana genannt) nach Maroantestra, Nosy Be oder in einen anderen grösseren Ort des Landes. Und Air Mada nĂĽtzt ihre Monopolstellung reichlich aus… Wer ohne vorgängiges Telefonat mit der Airline am Flughafen beim Check-in auftaucht, der muss damit rechnen, dass er keinen Platz mehr im Flugzeug hat. Oder dass die Flugzeit vorverlegt wurde und das Flugzeug schon längst weg ist. Wie angenehm ist da doch eine simple Flugverspätung!

Ärgerlich

Unglaublichen Ă„rger seitens der Fluggäste handelt sich Air Mada jedoch ein, als sie just während des Check-in-Vorgangs in Tana auf die Idee kommt, das Flugzeug auszutauschen. Das ursprĂĽngliche ist bereits zur Hälfte befĂĽllt – und hat genau eines unserer zwei GepäckstĂĽcke im Bauch. Dann ist Schluss. Nun wird das neue Flugzeug beladen. Dass da noch Koffern und Taschen im anderen liegen, «vergisst» man einfach. Böse Zungen behaupten, gut bezahlte Fracht hätte den Vorzug bekommen… Das alles erfahren wir natĂĽrlich erst nach der – pĂĽnktlichen! – Landung auf Nosy Be, als wir feststellen, dass nur ein Koffer mitgeflogen ist. Nach einer Stunde inmitten einer Horde wĂĽtender Flugpassagiere, werden wir weggewiesen. Man solle am nächsten Tag anrufen. Schluss, Ende, Aus, Schalter geschlossen. Ich bin platt.

Am nächsten Tag hängt Clover, der umsichtige Gästebetreuer im Amporaha Resort, immer wieder am Telefon, bis er am späten Nachmittag endlich erfährt, dass der Koffer um 20 Uhr eintreffe. Clover organisiert sogleich auch ein Auto samt Fahrer, denn auf Nosy Be steht man nicht an den Strassenrand und winkt ein Taxi herbei – wir sind in einem Entwicklungsland… 35 Minuten lang fahren wir auf holpriger «Strasse» zum Flughafen – um zu hören, das Flugzeug habe Tana noch nicht verlassen! Das kann allerdings nicht stimmen, denn eine Dreiviertelstunde später trifft das Flugzeug ein. Samt Koffer – Freude herrscht!

Eigenartiges Vorgehen

Doch: der Koffer steht hinter dem Schalterangestellten. Und dieser tut nicht das, was wir erwarten, nämlich GepäckstĂĽcke, welche die vorderen Passagiere bereits als ihre erkennen, holen, Nummer vergleichen und ausgeben. Nein. Sondern: da schreit einer zuhinterst in der Menschenmenge eine Nummer Richtung Schalter und der Angestellte macht sich auf die Suche nach dem Koffer mit dieser Nummer, die er zwischendurch natĂĽrlich auch mal vergisst und ĂĽber die Köpfe der Menge zurĂĽckschreit… Also da geht die Beherrschung dann doch flöten! Sogar bei den von Natur aus ruhigen und besonnenen Madagassen…

Wenn man den Transport mit «Air Peut-être» mehr oder weniger erfolgreich hinter sich gebracht hat, ist Madagaskar pure Faszination! Was ich sonst noch erlebt habe, ist im Migros-Magazin vom 28. Januar 2013 nachzulesen. Wer das Magazin verpasst, kann sich auf TravelExperience.ch (siehe unten) umsehen.

© Text & Fotos: Inge Jucker | TravelExperience.ch

Offenlegung: Diese Reise wurde unterstĂĽtzt durch Legends Travel und Amporaha Resort.

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