Von der besten Reisezeit über Währungen und Trinkgeld bis zu Kleidung und Unterkünften findest Du hier alle Infos, die wir auf unserer Namibia-Reise gesammelt haben.
Namibia Strassenkarte, Reisebücher
Die Planung einer Namibia-Rundreise brauchen ordentlich Vorbereitung – und Hilfe von Profis.

Beste Reisezeit für Namibia

Der Südwinter (Juni bis September) ist trocken und warm. Um die 25 Grad ist recht angenehm, aber nachts kann es empfindlich kühl werden und sogar Nachtfröste geben. Gegen Ende des Südwinters, wenn das Wasser langsam knapp wird, sind an den Wasserlöchern viele Tiere zu sehen. Im Südsommer (Dezember bis März) ist es sehr heiss und von Januar bis März fällt viel Regen. Das hat dann zur Folge, dass es in der Wüste zu blühen beginnt und an sich trockene Flüsse plötzlich Wasser führen. Südherbst (April/Mai) und Südfrühling (Oktober/November) zeichnen sich durch ausgeglichene Temperaturen und kaum Niederschlag aus. Während der Herbst wegen der vorangegangenen Regenzeit noch etwas Grün beschert, ist der trockene Frühling ideal für Tierbeobachtungen.

Wir waren die letzten drei Oktober-Wochen in Namibia. Da wir Hitze nicht mehr so mögen, wäre der September wohl die bessere Wahl gewesen. Oder Mitte September bis Mitte Oktober.

Vorbereitung

Orientierung: Google Maps hin oder her: Noch zu Hause haben wir uns eine aktuelle Namibia-Strassenkarte von Freytag & Berndt in der Buchhandlung bestellt. Massstab 1:1.000.000 mit eingetragenen Tankstellen!

Von der Autovermietung wurden wir zwar mit einem Navigationsgerät ausgerüstet, aber wir haben es nicht benützt. Zu umständlich der ganze Kabelsalat und obendrein ein sehr kleiner Bildschirm… Smartphone und Google-Maps haben prima funktioniert, weil wir schon zu Hause die entsprechenden Kartenausschnitte aufs iPhone geladen haben. So ist man netzunabhängig und GPS funktioniert dennoch. Aber nicht vergessen: «mobile Daten» ausschalten, wenn man die namibische SIM-Karte bzw. die Telefonrechnung schonen will. Siehe auch weiter unten unter Smartphones.

Buchtipps: Das vielleicht hilfreichste Buch in Sachen Route und Natur/Tiere ist jenes von Laura und Tobi von Wildlife Tour Guide. Wenn es um «normale» Reisetipps geht, ist das DuMont-Reise-Taschenbuch von Axel Scheibe eine Empfehlung.

Wenn die Route dann mal feststeht, lohnt sich der Blick ins Buch «111 Orte in Namibia, die man gesehen haben muss» von Petra Bauer. Sie kennt sich in Namibia so richtig gut aus und wir bedauern, dass das Buch erst lange nach unserer Reise erschienen ist. Wir haben da ein paar schöne Sachen verpasst… Obiger Link führt zu unserer Buchbeschreibung.

Anreise

Wir sind mit Swiss Airlines von Zürich nach Frankfurt geflogen und von dort mit Discover Airlines (auch eine Lufthansa-Tochter) nach Windhoek. Wir finden es angenehmer, in Europa umzusteigen (wenngleich wir Frankfurt als Umsteigeflughafen überhaupt nicht mögen) als beispielsweise in Johannesburg und dann mit Airlink weiter.

Am Airport Windhoek Hosea Kutako

Als erstes haben wir am Geldautomaten Namibia Dollar bezogen. Viel gibt es nicht, maximal pro Bezug nur gerade 3000 Namibia Dollar bzw. Südafrikanische Rand = ca. CHF 140.– (siehe Währungen weiter unten). Aber keine Sorge, damit kommt man in Namibia schon recht weit. Und man kann auch zwei Bezüge hintereinander machen.

Als zweites haben wir im MTC-Shop am Flughafen eines unserer Smartphones mit einer namibischen SIM-Karte ausstatten lassen. Die hat mit umgerechnet 14 CHF herzlich wenig gekostet und war das teuerste Angebot für Telefonie, SMS, MMS und Daten. Und die Leute haben auf unsere Bitte hin die Karte auch noch gleich eingesetzt sowie alle nötigen Einstellungen vorgenommen. Glücklicherweise! Wir sind da nicht so talentiert… Genutzt haben wir dieses Smartphone vor allem für Abklärungen vor Ort, wenn wir kein W-LAN hatten.

Mietwagen

Wir haben uns für einen Toyota Fortuner 2,5 mit Automatikgetriebe und 4×4 entschieden, obwohl wir nicht im Sinn hatten richtige Offroad-Strassen zu fahren. Aber viele Strassen in Namibia sind mit offroad durchaus vergleichbar, nämlich wahre Sandpisten. Vierradantrieb ist in unseren Augen ein Muss, denn die Zufahrten zu den Unterkünften können schon mal kurz durch Deep Sand führen. 4×4 zuschalten und die Sache ist erledigt. Mehr zum Thema Autofahren in Namibia findest Du hier: Wichtige Tipps für Selbstfahrerinnen und -fahrer

Tankstellen

Nicht in allen Gegenden hat es Tankstellen. Deshalb gilt: Auch wenn der Tank noch halbvoll ist: es wird getankt! Punkt! Fast alle Tankstellen akzeptieren Kreditkarten, doch es kann nicht schaden, genügend Bargeld dabeizuhaben, falls ein System ausfällt oder eben nur Bargeld angenommen wird. Auf unserer Strecke war es übrigens nicht nötig, zusätzlich Benzinkanister mitzuführen, wie es in vielen Reisebüchern empfohlen wird.

Währung(en)

In Namibia kann man mit Namibia Dollar bezahlen (1 NAD = 0.05 CHF Stand Februar 2024) oder mit Südafrikanischem Rand (ZAR), dessen Wert 1:1 mit dem Namibia Dollar übereinstimmt. Wenn man mit Rand bezahlt, bekommt man jedoch Namibische Dollar als Rückgeld. Die Geldautomaten spucken meistens NAD aus und sind nur in grossen Städten zu finden. Deshalb sollte man die Gelegenheit in Windhoek und in Swakopmund nutzen.

In der Schweiz konnten wir vor der Reise keine Namibischen Dollar kaufen, weshalb wir am Flughafen Windhoek erst mal den Geldautomaten aufgesucht haben.

Es lohnt sich, immer mindestens so viel Landeswährung im Portemonnaie zu haben, um notfalls eine Tankfüllung Benzin bar bezahlen zu können. Die meisten Tankstellen akzeptieren zwar Kreditkarten, aber sicher ist sicher.

Trinkgeld

Wenn es um Trinkgelder geht, ist das ja immer so eine Sache… In Namibia sind Trinkgelder ein wichtiger Teil des Lohnes. In vielen Lodges gibt es an der Rezeption eine Sammelkasse, damit auch Mitarbeitende hinter den Kulissen zu Trinkgeld kommen. Wir finden, dass man ruhig grosszügig mit Trinkgeldern sein darf, natürlich ohne zu überborden. Hier ein paar Hinweise, die sicher nicht falsch sind.

  • Ranger, Safari-Guides (sind oft nicht direkt von der Lodge angestellt): 350 NAD/Tag
  • Guide auf Halbtagestouren: 200 NAD
  • Sammelkasse (Kofferträger, Reinigungspersonal, Bedienung etc.): 200 NAD/Tag
  • Housekeeping (Zimmermädchen): 30–50 NAD/Tag
  • Restaurantservice: 10–15 %
  • Taxi: 50 NAD/Fahrt

Smartphones

Europäische Provider scheinen alle keinen guten Draht zu Namibia zu haben und bieten nur den allerteuersten Satelliten-Tarif an. Ein Telefonat kann so rasch ein Vermögen kosten, Daten sowieso! Also: Flugmodus einschalten, mobile Daten und Roaming ausschalten. W-LAN nur am Flughafen bzw. in den Unterkünften nutzen. Einige Provider bieten ein spezielles Monats-Abo nur für Telefonie an. Das wäre dann allenfalls eine Notlösung.

Eigentlich wollten wir am Flughafen Windhoek eine E-SIM kaufen, aber MTC hat die nicht im Angebot. Die physische SIM hat aber gut funktioniert und das Wechselprozedere wurde auf Anfrage direkt im Shop erledigt. Man muss sich allerdings auf viel Wartezeit einstellen, denn wenn ein ganzes Flugzeug voll Passagiere aus Europa eintrifft, ist der Laden rasch proppenvoll. Aber man hat ja schliesslich Ferien… 😉

Kamera

Smartphones machen zwar gute Bilder, aber sobald es ums Heranzoomen geht, ist das Ende der Fahnenstange rasch erreicht. Es lohnt sich auf jeden Fall, eine Spiegelreflex- oder Systemkamera mit gutem Teleobjektiv mitzunehmen! Wer nicht kaufen will, kann die Ausrüstung auch mieten. Da man auf den Gamedrives nicht mit Stativ arbeiten kann, muss man die Kamera in der Hand halten. Ergo: Das Objektiv sollte nur so schwer sein, dass man alles noch ruhig halten kann. Wer sich mit Kameraeinstellungen nicht auskennt, sollte das Sportprogramm ausprobieren. Oder es manuell mit diesen Einstellungen als Ausgangsbasis versuchen: Brennweite 300 mm, 1/1000 Belichtungszeit, ISO 800 (je nach Kamera auch höher), Blende 5.6.

Gesundheit

Impfungen braucht es zwar nicht zwingend, dennoch lohnt sich der Besuch beim Reisemediziner. So haben wir festgestellt, dass uns eine Tollwutimpfung gefehlt hat. Kann ja nie schaden! Auch wenn wir uns nicht von einem Löwen anknabbern lassen wollen. Ausserdem haben wir unsere Notfallapotheke aufgefrischt und Malaria-Prophylaxe gekauft. Der Etosha Nationalpark und nördliche Lagen sind Malariagebiet – wenn es geregnet hat! Wir haben das Ende der Trockenzeit genau am letzten Tag im Etosha erlebt und konnten somit auf die Prophylaxe verzichten. Hätte es ein paar Tage vorher angefangen zu regnen, hätten wir die Tabletten schlucken müssen.

Wer hitzeempfindliche Medikamente mitnehmen muss, dem empfehlen wir die Kühlbehältnisse von Frío (https://frio.ch/). Sie lassen sich ganz einfach mit Leitungswasser aktivieren und bewahren bei 37 °C Aussentemperatur während 45 Stunden eine Temperatur von 18–26 °C.

Kleidung

Da es im Oktober mehrheitlich sehr warm ist, haben wir unsere Daunenjacken nur gerade früh morgens und in Swakopmund benötigt. Wer früher im Jahr reist, braucht sie ganz sicher öfters! Ansonsten gehören lange und kurze Hosen ins Gepäck, T-Shirts, Polos, ein etwas wärmerer Pullover/Jacke und natürlich Badehose (der Pool lockt, das Meer weniger), ausserdem Wanderschuhe (auf Pirsch) und Sandalen (in der Lodge). Sonnenschutz in Form von Creme, Hut und Sonnenbrille nicht vergessen!

Direkt an der Atlantikküste ist es immer kühler als im Inland. Da ist eine Regen-/Windjacke ganz praktisch, sogar im Südsommer.

Restaurants

The Stellenbosch Wine Bar & Bistro
320 Sam Nujoma Drive
Klein Windhoek, Windhoek
the-stellenbosch-wine-bar-and-bistro.business.site

Old Sailor
c/o Tobias Hainyeko and Mandume yaNdemufayo Street
Swakopmund
www.facebook.com/Old.Sailor.Swakopmund

Unterkünfte

Auch wenn Tented Camp oder ähnlich nicht gerade nach Hotel klingt, ist die Unterkunft durchaus mit einem Hotelbetrieb zu vergleichen. Manche sind sogar sehr luxuriös. Also nicht beirren lassen! Sehr oft verfügen die Unterkünfte über verschiedene Buchungsklassen, von einfach bis luxuriös. Mushara z. B. bietet Übernachtungen in der Mushara Lodge, im Mushara Bush Camp, im Mushara Outpost und in der Villa Mushara an. Die Gäste der verschiedenen Buchungsklassen begegnen sich normalerweise nicht, und die Locations haben sogar eigene Zufahrten.

Die abgelegenen Unterkünfte haben keine «richtige» Adresse. Google Maps kennt sie dennoch, zudem haben wir von unserer Agentur die GPS-Koordinaten bekommen. Die mussten wir aber nie benützen.

Die Kilometerangaben zwischen den einzelnen Etappen sind nur Zirkaangaben. Wir haben eigentlich immer etwas länger gebraucht, weshalb wir meistens gegen 10 Uhr losgefahren sind und angepeilt haben, kurz nach 14 Uhr am neuen Ort zu sein (um keine Pirschfahrt zu verpassen).

Flughafen Windhoek Hosea Kutako

46 km / 40 Minuten

House on Olof Palme
Zimmer mit Frühstück
www.facebook.com/houseonolofpalme
146 Olof Palme Street, Erospark
Windhoek

264 km / ca. 3 Stunden

Bagatelle Kalahari Boutique Farmhouse
Halbpension / Gamedrive mit Gepardenfütterung und Sundowner separat gebucht (ca. 45 CHF/Person)
bagatelle-lodge.com/farmhouse/
50 km von Mariental entfernt

315 km / ca. 4 Stunden

Kulala Desert Lodge
Vollpension / alle Aktivitäten/Ausflüge inklusive (ausser Ballonfahren)
www.sossusvlei.org/accommodation/kulala-desert-lodge/
31 km von Sesriem entfernt

380 km / 5–6 Stunden, je nach Fahrweise (!)

The Delight Hotel
Zimmer mit Frühstück
store.gondwana-collection.com/accommodation/the-delight-swakopmund
Swakopmund
Ecke Theo-Ben Gurirab Ave / Verlängerung der Nathaniel Maxuilili Strasse

325 km / 4–5 Stunden, je nach Baustelle

Twyfelfontein Adventure Camp
Halbpension / Ausflug ins Huab-Tal inklusive
www.ondili.com/lodges/twyfelfontein-adventure-camp/
Twyfelfontein

334 km / ca. 4 Stunden

Ongava Tented Camp
Vollpension / inkl. tägliche Pirschfahrten
www.ongava.com/lodge/ongava-tented-camp
18 km vom Andersson-Gate/Eingang Etosha Nationalpark entfernt

185 km / 3 1/2–6 Stunden, je nach Fotostopps

Mushara Outpost
Vollpension / inkl. tägliche Pirschfahrten
mushara-lodge.com/mushara-outpost/
20 km vom Von-Lindequist-Gate (östlicher Eingang in den Etosha Nationalpark) entfernt

332 km / 3 1/4 Stunden

Waterberg Guest Farm
Zimmer mit Frühstück / Abendessen separat verrechnet (335 NAD=15 CHF) plus Farmdrive (300 NAD/Person)
waterbergnamibia.com/de/
C22 – 582 Farm Okosongomingo, Otjiwarongo (C22=Strassennummer)

298 km / 3 Stunden

GocheGanas
Halbpension / inkl. tägliche Pirschfahrten
www.gocheganas.com
40 km südlich von Windhoek

82 km / 1 Stunde

Flughafen Windhoek Hosea Kutako

Reiseagentur

Wir haben diese Reise von Rhino Africa zusammenstellen und buchen lassen. Alles hat per E-Mail und online wunderbar funktioniert. Saskia Van Dalen, unsere Ansprechpartnerin, spricht deutsch. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle, denn wir hatten schon ein paar Wünsche… 😉

Kleine Notiz am Rande: Unsere Freunde Katja und Walter von Reisememo haben uns einige Tipps gegeben, die Du auch auf ihrem Blog findest.

Blogintern weiterführende Links

>>> Weiter zur Übersichtsseite Namibia: traumhafte Wüsten und Tierparadiese
       Auf dieser Seite findest Du auch alle Links zu unseren Reisestationen.

>>> Weiter zu Namibia: Tipps für Selbstfahrerinnen und -fahrer

© Text: Inge Jucker; Fotos: Heinz Jucker | TravelExperience.ch | 2024

Offenlegung: Wir haben die ganze Reise von A–Z auf eigene Kosten unternommen.