
Man glaubt es kaum: Das Museum besteht seit 1922. Naja, es sieht natürlich nicht mehr wie anno dazumal aus, denn man hat sich viel Mühe gegeben, die Ausstellung an heutige Gegebenheiten anzupassen. Wenn man das Pfahlbaudorf etwas aus der Distanz anschaut, sieht die Rekonstruktion tatsächlich sehr echt aus, und mit ganz wenig Phantasie beginnt eine Zeitreise. Ich stelle mir vor, dass man in diesen Hütten auf Pfählen gar nicht so schlecht gelebt hat, denn durch die erhöhte Bauweise boten die Häuser auch Schutz vor Tieren.
Inhalt
Leben nah am Geschehen
Doch wie sahen Pfahlbauer aus? Wie lebten sie? Und weshalb liessen sich die Menschen ausgerechnet hier am Bodensee nieder? Die letzte Frage sei hier beantwortet: Weil sie hier eine gute Grundversorgung vorfanden, auf die Jagd gehen, fischen und etwas Ackerbau betreiben konnten. Und: Menschen halten sich dort auf, wo etwas passiert, wo sich Handelswege kreuzen. Die Hauptschlagader war der Rhein, also entstand hier schon sehr früh eine Drehscheibe des Handels.


Wer rastet, der…
Nein, der rostet nicht, wird aber morsch. Das wäre aber für die Heerscharen von Besuchern gefährlich. «Die rekonstruierten Pfahlbauten müssen alle 10–15 Jahre erneuert werden. Wenn man an einem Ende fertig ist, fängt man am anderen wieder an», erzählt mir der Museumsdirektor, Gunter Schöbel, der Unterwasser-Archäologe war, eigentlich noch ist.

Und so liegt ihm auch am Herzen, dass man sehen kann, was Unterwasser alles erhalten geblieben ist, ohne dass die Besucher nass werden. In einer Art Rundum-Kino wird der Gast in die Welt unter Wasser entführt… Spannend und eine Empfehlung wert!

Infos zum Pfahlbaumuseum
Pfahlbaumuseum Unteruhldingen Freilichtmuseum und Forschungsinstitut Strandpromenade
D-688690 Uhldingen-Mühlhofen
Tel: +49 7556 – 928 900
www.pfahlbauten.de
Weitere Sehenswürdigkeiten, Tipps zum Übernachten und Essen finden Sie in meinem Beitrag über die Insel Reichenau, die sich nicht allzu weit entfernt befindet. Siehe Links ganz unten.

© Text & Fotos: Inge Jucker | TravelExperience.ch
Offenlegung: DZT (Deutsche Zentrale für Tourismus) hat diese Reportage ermöglicht.
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