
Wir buchen seit einigen Jahren unsere privaten Reisen individuell im Internet. Das geht schnell und unkompliziert. Doch wehe, es kommt eine Pandemie dazwischen. 2020 hat eindrücklich gezeigt, wie viel besser Reisende unterwegs waren bzw. zurückgeholt werden konnten, die über ein Reisebüro bzw. direkt bei einem Reiseveranstalter gebucht hatten. Nun, die Pandemie ist noch nicht vorbei, von gesicherten Verhältnissen sind wir noch ein Stück weit entfernt. Und in diesen Zeiten wird man besser zum Pauschaltouristen – ganz ohne negativen Beigeschmack.
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Besser eine Pauschalreise buchen
Wer Pech hat muss in Quarantäne – nach dem Hin- und/oder dem Rückflug – oder einen PCR-Test vor der Einreise – ins Ferienland oder die Heimat – vorweisen können. Die Situation wird zwar stetig besser, aber von Normalbetrieb ist noch keine Spur. Während der virtuellen Reisemesse «Land in Sicht» habe ich Tim Bachmann, CEO von Hotelplan, «getroffen» der die Vorteile einer Pauschalreise erklärt hat. Kurz gefasst: Unwägbarkeiten, können von den Reiseveranstaltern teilweise aufgefangen werden, aber nur, wenn der Kunde eine sogenannte Pauschalreise gebucht hat. Okay. Nur schon das Wort Pauschalreise ist verpönt bis verhasst. Ungerechterweise. Denn Pauschalreisen können auch sehr individuell sein.
Was ist eine Pauschalreise eigentlich genau?
Eine Pauschalreise ist eine Verbindung von Beförderung, Unterbringung und/oder einer anderen touristischen Dienstleistung, die einen beträchtlichen Teil der Gesamtleistung ausmacht und nichts mit der Beförderung und der Unterbringung zu tun hat. Mindestens zwei der oben genannten Leistungen, müssen zu einem Gesamtpreis angeboten werden und die Reise muss mindestens 24 Stunden dauern oder eine Übernachtung einschliessen.
Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Nur-Flug, Nur-Hotel oder anderen touristischen Dienstleistungen, die separat gebucht werden, um Einzelleistungen, die somit nicht dem Pauschalreisegesetz unterliegen.
Soweit die Ausführungen der Schweizer Reisegarantie. Also wenn ich ehrlich bin: Nebst der Beförderung haben wir oft zumindest die erste, manchmal aber auch die letzte Nacht am Ferienort schon von zu Hause aus gebucht. Das Dazwischen war unsere grosse Freiheit und eigene Entscheidung vor Ort. Wenn ich jetzt Anfang und Ende der Reise statt einzeln im Internet, einfach zusammen als «ganze Reise» im Reisebüro bzw. beim gleichen Veranstalter buche, bin ich also auf der besseren, sicheren Seite. Ohne ein schnöder «Pauschaltourist» zu sein ;-)
Welchen Schutz bietet eine Pauschalreise?
Wir reden hier immer von der Schweiz, um das mal festzuhalten. In der Schweiz geniesst ein Pauschalreisender
- eine Kundengeldabsicherung
- schnelle Rückerstattung bei Absage durch Anbieter (z. B. wegen Flugannullierung oder Corona)
- Unterstützung während der Reise bei unvorhergesehenen Zwischenfällen
- durch das Pauschalreisegesetz sind die Ansprüche des Kunden geschützt
Einige Reiseveranstalter bieten zusätzlich spezielle Corona-Versicherungen an wie «Rundum-Sorglos-Paket», «Covid-Protect» und wie sie alle heissen, mit Erleichterungen bei Stornierungen seitens des Kunden, mit Übernahme von Heilungskosten und PCR-Tests etc. Ausserdem sind die Veranstalter tagesaktuell über Einreisebestimmungen informiert und einige organisieren – falls das nötig wird/ist – einen PCR-Test vor dem Rückflug.
Brauche ich eine Reise- und/oder Krankenversicherung?
Wer einen ETI-Schutzbrief vom TCS oder eine andere Reiseversicherung beispielsweise bei einer der Kreditkartenfirmen hat, ist für einige Zwischenfälle schon gut gerüstet, insbesondere die Annullationskosten. Bei vielen Versicherungsgesellschaften lässt sich aber auch spezifisch für die eine geplante Ferienreise eine Reiseversicherung abschliessen, die gar nicht viel kostet, aber Sicherheit bietet. Wichtig ist es, die Leistungen der Versicherungen des Reiseveranstalters (oft im Reisepreis enthalten) und jene der eigenen Versicherung zu vergleichen. Vielleicht erübrigt sich ja die eine oder andere Versicherung…
Bei der Krankenversicherung spielt die Art des Vertrages eine Rolle. Die Fragestellung lautet: Bin ich nur schweizweit oder auch im Ausland versichert? Habe ich eine Zusatzversicherung? Am einfachsten ist es, mit der Krankenkasse Kontakt aufzunehmen und die Lage zu klären. Es ist wirklich nichts blöder, als wenn man im Ausland zu einem Arzt oder in eine Klinik muss und dort die Kreditkartenlimite gleich mal arg belastet wird.
Aber – und ich spreche da aus mehrfacher Erfahrung – es kann trotzdem vorkommen, dass man die Kosten im Ausland erst einmal selber übernehmen muss und die Krankenkasse später das Geld zurückvergütet. Mein ultimativer Tipp: Zwei verschiedene Kreditkarten mitnehmen, die nicht mit (demselben) Bankkonto verknüpft sind. Das verschafft der Kreditkartenlimite mehr Spielraum.
Ist reisen sicher?
Im Grunde genommen so sicher wie eh und je; denn es kann immer etwas passieren – Corona hin oder her. Je mehr Menschen geimpft sind, desto entspannter wird aber die epidemiologische Lage. Und Hand aufs Herz: man muss ja nicht ausgerechnet in ein Land reisen, das seine Bevölkerung nicht impft oder in dem eine Virusmutation die Lage absehbar verschlechtert.
Wer sich in den Ferien von Massenaufläufen fern hält, der dürfte kaum Gefahr laufen, sich anzustecken. Aber die Wege dieses fiesen Virus sind oft sehr unergründlich… Auch diese Erfahrung durfte ich machen – glücklicherweise mit Happy End, nämlich negativ getestet.
Da Heinz und ich nun durchgeimpft sind, steht uns die Welt eigentlich ja wieder offen. Doch wir bleiben vorsichtig. Nur das Planen, das können wir nicht lassen! Deutschland und Frankreich stehen für den Sommer zur Diskussion und im Herbst Amerikas Westen. Nur schon der Gedanke daran bringt mich fast aus dem Häuschen… Und deshalb wünsche ich Dir viel Vorfreude beim Planen und schliesslich dann in den Ferien tolle Erlebnisse und viel Abwechslung!
© Text: Inge Jucker; Foto: Screenshot aus Webinar mit Hotelplan. | TravelExperience.ch 2021
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