Ein Traum hat sich für uns erfüllt: Mit der SY Sea Star haben wir zwischen den Inseln der Seychellen gekreuzt, genossen und geträumt.
Seychellen
Die Sea Star liegt vor der Insel Grande Sœur, auf der es einen wunderbar weissen Strand gibt.

Once in a lifetime – einmal im Leben – Ferien in den Seychellen verbringen! Ein Ziel, das wir seit langem angepeilt haben und sich dieses Jahr verwirklichen liess. Zunächst hat sich die Frage gestellt: Wie wollen wir reisen, damit wir möglichst viel sehen? Die Wahl fällt recht schnell auf einen Segeltörn, denn so fahren wir verschiedene Inseln an. Also: Entschieden und gebucht.

Der lange Flug, auch in zwei Etappen via Dubai, ist wie immer eine Tortur für mich, weil ich an «ruhelosen Beinen» leide. Aber in Victoria, der Hauptstadt der Hauptinsel Mahé angekommen, werde ich beim Anblick der tropischen Verhältnisse und des Meeres für die Strapazen entschädigt. Die Seele jubelt – was wollen wir mehr?! Mach Dich auf gaaanz viele Bilder gefasst :-D

Einleben bitte!

Seychellen
Ja, was will man mehr?! Diese Reise ist schlicht paradiesisch – da sind wir uns einig!
Seychellen
An diesem grossen Tisch wird getafelt, geplaudert, gelesen, geschrieben… Ein gemütlicher Ort auf dem Schiff. Die Schlechtwettervariante ist unter Deck und dient auch als Schulungsraum für die Taucher oder als Spielzimmer.

Kaum ist die zugegebenermassen etwas enge Kabine bezogen, legt die «Sea Star» auch schon ab und steuert in die unzähligen Blautöne des Indischen Ozeans hinaus.

Seychellen
Wir stechen in See… in beinahe endlose Weiten… Hier halten wir es gut aus!

Mit Motorkraft, denn der Wind reicht nicht zum Segeln. Das liegt daran, dass wir uns den Monsunwechsel als Reisezeit ausgesucht haben, die Zeit, in der der Wind ruht, weil er im Begriff ist, zu drehen. Okay, das bedeutet, wir motoren statt zu segeln. Aber: der nicht zu unterschätzende Vorteil dieser Reisezeit ist, dass das Meer keine grossen Wellen schlägt.

Sonnenuntergänge kurz, aber schön

Seychellen
Die Sonnenuntergäng auf den Seychellen sind seeehr romantisch…

Schon am ersten Abend wird es richtig paradiesisch. An Deck geniessen wir einen Sundowner – selbstverständlich zu schönstem Sonnenuntergang – und der Rest der Welt versinkt in wohltuendem Vergessen. Es gibt nur uns und das Meer. Und einen genial guten Koch, der uns mit Curry & Co. verwöhnt. Was will man eigentlich mehr?!

Seychellen, Kombuese, Michel
Michel wirkt in seiner unglaublich kleinen Kombüse und zaubert schmackhafte Curries… yammie…

Das verrät uns der Captain Darren Henn bereits nach dem Abendessen. Er wird jeden Abend verkünden, was am nächsten Tag auf uns zukommt.

Seychellen
Das ist unsere Zwischenverpflegung. Am Anfang der Reise waren viele Bananen noch grün, gegen Ende sah die Staude mit ein paar wenigen, fast überreifen Bananen richtig geplündert aus.

«Uns», das ist ausser Heinz und mir: ein Paar aus New York, eine vierköpfige Familie aus Kenia, ein Vater mit zwei Kindern aus Israel sowie unsere Trauzeugen und auch nach über 32 Jahren immer noch besten Freunde. Eine kunterbunte Gruppe, die sich prima versteht und auf Englisch verständigt. Bordsprache ist übrigens auch Englisch.

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Gegen Ende der Reise sind auch die «Hilfsmatrosen» braungebrannt und posieren fürs Erinnerungsfoto.
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Das ist unser Pendel-Dingi, denn die Sea Star legt nie an einem Hafen an. Wir haben aber immer «Taxi-Service».

Unsere Ziele, ganz pragmatisch aufgezählt, heissen Praslin, La Digue, Grande Sœur, Aride und Curieuse. Sie gehören zusammen mit 26 weiteren Inseln zu den Inner Islands. Bei fast allen handelt es sich um Granitinseln, nur zwei sind Koralleninseln. Auf jeder Insel erleben wir – natürlich! – traumhafte Strände, einer schöner als der andere! Aber es gibt noch mehr zu entdecken.

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Das Vallée de Mai ist ein wahrer Dschungel und mit einem Guide zu entdecken.

Praslin

Auf Praslin besuchen wir das Vallée de Mai, wo die Palme Coco de Mer heimisch ist. Sie wächst nur hier und auf Curieuse. Die Besonderheit der Palme sind ihre Nüsse, die in der Form an die Rundungen eines Hintern erinnern und beliebte Souvenirs darstellten – wären sie nur nicht so teuer.

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Hoch oben hängen die Nüsse der Coco de Mer, die wegen ihrer einzigartigen Form sehr begehrt sind.

La Digue

Auf La Digue wird geradelt, damit wir die Kokosplantage Union Estate und den vielleicht meist fotografierten Strand Source d’Argent überhaupt erreichen. Die Tour lohnt sich, denn wer will sich schon den «Bacardi-Strand» entgehen lassen?!

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Auf der Insel La Digue fahren wir mit dem Velo zur Plantagenvilla der Union State Kokosplantage. Man kann auch das Innere besichtigen.
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Auf La Digue ist ein Strand schöner als der andere, und einer davon ist der berühmte Bacardi-Strand. Alle Strände der Anse Source d’Argent sind unterschiedlich gut besucht…
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Wer es ruhiger mag, findet hier garantiert sein persönliches Paradies!

Grande Sœur

Auf Grande Sœur erleben wir den wohl weissesten Sandstrand (leider ohne Schattenzonen). Angeblich gehört die Insel einem Schweizer – sein Haus ist in der üppigen Vegetation jedenfalls gut versteckt.

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Der vielleicht weisseste und schönste Strand der Seychellen befindet sich auf der privaten Insel Grande Sœur, die wir aber gegen Entgelt dennoch besuchen dürfen.
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Auch auf Grande Sœur sind die typischen Granitfelsen und jede Menge Palmen zu finden. Nur am Traumstrand hat es leider keine schattenspendenden Palmen. Aber auf der gegenüberliegenden Seite der Insel, dort wo wir auch angelandet sind, gibt es genügend Schattenplätze.
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Beim Durchqueren der Insel Grande Sœur treffen wir auf einen Schildkrötenteich.

Aride

Aride mit seinem Naturreservat hat es uns jedoch besonders angetan – nicht nur, weil der Ausflug ganz schön abenteuerlich beginnt. Wir werden an unserem Schiff von einem speziellen Schlauchboot abgeholt. Der Fahrer kurvt vor dem Strand herum und wartet den richtigen Zeitpunkt ab, um in vollem Karacho über die Brandung hinweg auf den Strand zu gelangen. Poa… fast wie Achterbahn! ;-) Das nennt man dann «dry landing» – wir kommen tatsächlich trockenen Fusses an den Strand.

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Aride, das Vogel- und Fotoparadies! Dieser Weissschwanz Tropikvogel und sein Küken beobachten zwar, lassen sich von Fotografen aber nicht gross beeindrucken.
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Lustige Gesellen sind auch die Brown Noddys mit ihrem Augenmake-up. Die Distanz zwischen Linse und Vogel beträgt hier vielleicht zwei Meter…

Die starke Brandung wirkt wie ein Schutzschild für die Insel, deshalb ist sie, ausser von den paar Forschern, unbewohnt. Das Spezielle an Aride: dort fürchten sich weder Vögel noch Eidechsen vor uns. Sie bleiben sitzen, lassen sich fotografieren und spazieren über Menschenfüsse, die nicht gerade in Bewegung sind. Pure Faszination!

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Feenseeschwalben gibt es auf Aride viele, aber sie bewegen sich oft in luftigen Höhen und bauen nicht einmal Nester. Die Vögel brüten ihre Eier einfach auf dem nackten Ast aus!
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Und so hockt dann ein flaumiges, noch ganz junges Feenseeschwälbchen hoch oben auf seinem Ast und wartet, bis Mama mit Futter zurückkehrt.

Curieuse

Auf Curieuse ist Wandern angesagt. Wir werden beim Doctor’s House, das heute ein Museum ist, ausgeladen und spazieren durch den tierreichen Mangrovenwald zur Aufzuchtstation der Riesenschildkröten. Sie lieben es übrigens, wenn man ihnen den langen, schrumpligen Hals streichelt und sanft krault. Inzwischen hat unsere Crew am Strand ein Barbecue vom Feinsten aufgebaut.

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Dieses Graniteiland liegt vor der Insel Curieuse, die einst als Lepra-Kolonie diente. Das sogenannte Doktorhaus kann man besichtigen.

Die Riesenschildkröten auf Curieuse sind wirklich Riesen und werden bis zu 120 Jahre alt! Wenn die ohnehin schon grosse Landschildkröte ihren Hals «ausfährt» und den Kopf in die Höhe streckt, kommt sie sicher auf über einen Meter Schnauzenhöhe. In dieser Pose lässt sie sich dann gerne den schrumpligen Hals streicheln und sanft kraulen.

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In der Aufzuchtstation der Riesenschildkröten auf Curieuse geht es nicht unheimlich zu – höchstens wenn man Grössenvergleiche anstellt… Hier eine noch «junge» Riesenschildkröte, die einer Eidechse nachschaut.

Schnell mal schwimmen gehen

Und zwischen all diesen einmaligen Erlebnissen pflügen wir durchs Meer, halten in abgelegenen Buchten, schnorcheln, tauchen und geniessen das Dolcefarniente nach Strich und Faden. Rasch vor dem Frühstück eine Runde ums Schiff schwimmen – so fängt der Tag perfekt an! Vor allem auch, weil die Wassertemperaturen um angenehme 28 Grad liegen. Und wenn man auch noch von Fledermausfischen begleitet wird, macht das riesig Spass.

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Nochmal ein Türkis-Farbenrausch auf Praslin in der Anse Lazio, wo man schwimmen, schnorcheln und sich treiben lassen kann.

Einen Hafen sieht die «Sea Star» nur am Anfang und am Ende der Reise. Wir übernachten immer in ruhigen Buchten, weit weg von jeder Zivilisation. Das Handy bleibt aus, denn Empfang hat man eh kaum. Und so entfernt man sich ultraschnell vom Alltag. Nach zwei Tagen haben wir bereits das Gefühl, eine Woche unterwegs zu sein… Doch als wir wieder den Ausgangshafen ansteuern, kommt schon etwas Wehmut auf. Vor allem bei jenen Gästen, die direkt nach Hause reisen. Wir dürfen ja noch ein wenig bleiben und uns auf Mahé umsehen. Doch darüber berichten wir später.

Seychellen – once in a lifetime? Nicht wirklich! Ein solches Inselparadies möchte man nämlich immer und immer wieder erleben…

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Diesen abendlichen Farbrausch in der Nähe von Praslin werden wir zu Hause ganz sicheer vermissen…

Infos zu den Seychellen

ANREISE
Per Flug nach Mahé, die Hauptinsel der Seychellen.

SEGELREISE
Es gibt viele Anbieter solcher Trips. Wir waren mit der «Sea Star» von Silhouette Cruises (Seychelles-Cruises.com) unterwegs, gebucht bei Manta Reisen. Hafentaxen, Eintritts-/Naturschutzgebühren (ca. EUR 182), Trinkgelder, Getränke und Tauchen werden separat verrechnet.

Ich möchte nicht verheimlichen, dass das Badezimmer (Dusche, Lavabo, WC) alles andere als sauber war und die Einrichtung etwas verlebt ist (was sich nicht ausschliesslich auf die salzige Meeresluft zurückführen lässt…). Aber auf einem solchen Segler eine eigene Toilette und Dusche zu haben, ist halt schon auch angenehm. Deshalb haben wir über einiges hinweggesehen und Desinfektionstücher zur Hand genommen. Ansonsten gibt es am Schiff nichts zu meckern. Im Gegenteil! Das abgesenkte Heck ist äusserst bequem, um nach dem Schwimmen wieder an Bord zu gelangen und auch beim Ein- und Aussteigen vom Beiboot.

GUT ZU WISSEN
Nein, nein, man muss sich nicht als Matrose betätigen. Aber es ist wichtig, ein, zwei grundlegende Sachen zu wissen. Erstens: Die Koffer bleiben zu Hause! Taschen, Seesäcke, was auch immer sich in leerem Zustand klein zusammenlegen lässt, sind immer die bessere Wahl, denn in den ohnehin engen Kabinen, sind Koffer nur im Weg. Um Übersicht und Ordnung mit den wenigen Kleiderbügeln und Tablaren zu behalten, benützt man am besten Packtaschen.

RESTAURANT
Fish Trap Restaurant & Bar

La Passe, La Dique
www.facebook.com/www.fishtraprestau.sc/

ADRESSEN
Vallée de Mai

Seychelles Island Foundation
Im Herzen der Insel Praslin gelegen
www.sif.sc/vdm Der Naturpark im Praslin Nationalpark, wo die einzigartigen Coco de Mer wachsen, zählt zum UNESCO-Naturwelterbe. Das Besucherzentrum hält viele Infos bereit und natürlich einen Souvenirshop. Allerdings sind die Nüsse der Coco de Mer nicht immer als Mitbringsel erhältlich. Ins Vallée de Mai muss man zwar Eintritt bezahlen, man bekommt aber auch eine kostenlose Führung.

Vogelinsel Aride
Aride Island Nature Reserve
www.arideisland.com Unter der Woche ist die Insel für Besucher zugänglich (Eintritt: 45 Euro). Da sie durch oft heftige Brandung nicht leicht erreichbar ist, muss man sich vorher anmelden. Dann wird man von einem speziellen Schlauchboot abgeholt. Wer in einer organisierten Gruppe anreisen, muss sich um nichts kümmern. In unserem Sea-Star-Programm war Aride dabei.

LESETIPP
Seychellen, Zeit für das Beste von Erwin Brunner und Udo Bernhart, Bruckmann Verlag,
ISBN: 978-3-7343-1124-6

DESTINATIONSINFOS
www.seychelles.travel/de

© Text: Inge Jucker; Fotos: Heinz & Inge Jucker | TravelExperience.ch

Offenlegung: Die Segelreise wurde teilweise durch Manta Reisen unterstützt.