
Wie in Gstaad findet man auch in Saanen nur Chalethäuser. Alte und neue, wobei die neuen nicht gross auffallen. Das Ortsbild könnte schöner nicht sein – erst recht, wenn die Sonne von einem knallblauen Himmel scheint. Gut, im Frühling und Sommer, wenn die Geranienkästen wieder vor den Fenstern hängen, sieht es noch schöner aus als im Winter. Das ist dann das Bilderbuch-Saanen.
Inhalt
Historisches am Dorfplatz
Im sehr schlichten, aber dennoch imposanten alten Saanenhaus am Dorfplatz mit dem Brunnen ist das Museum der Landschaft Saanen eingerichtet. Zu dieser Landschaft Saanen zählen die Gemeinden Saanen, Gsteig und Lauenen. Wie der Geschichtsschreibung zu entnehmen ist, war die Gegend schon früh besiedelt – von den Kelten, Römern, Burgundern und den Alemannen, welche die deutsche Sprache brachten.
Hühner in der Küche
Wie den Kindern Lesen und Schreiben beigebracht wurde, ist im oberen Stock nachgestellt.

Der Ofen stammt tatsächlich aus dem alten Schulhaus von Saanen. In der Rauchküche entdecke ich eine Taterenpfanne, mit der man über offenem Feuer Kuchen backen konnte. Witzig, dass im Küchenbüffet ein Hühnerkäfig integriert ist. Im Winter waren Hühner in der Küche die Normalität. Die Schuhmacherei und die Webstube geben Einblick, wie altes Handwerk betrieben wurde. Weiter oben geht es dann auch um Tourismus, Skifahren, Glocken und Alpaufzüge.
Über das ganze Haus verteilt sind viele Scherenschnitte zu sehen. Einer der grossen und prächtigen Scherenschnitte stammt von Johann Jakob Hauswirth, der als Begründer des Scherenschnitts in der Region gilt.

Scherenschnittkünstlerin Beatrice Straubhaar, die unseretwegen ins Museum gekommen ist, erzählt, dass Hauswirth ein grosser starker Mann gewesen sei. Er ging als Taglöhner von Hof zu Hof, und als Dankeschön für die Übernachtung verschenkte er Scherenschnittbildchen. Man stelle sich die Arbeiterhände beim Schneiden mit der kleinen feinen Schere vor… Mehr über Scherenschnittkunst und Beatrice Straubhaar ist in einem separaten Beitrag zu finden.
Saanens neue Gastrowelt
Der Museumsbesuch hat hungrig gemacht und so kehren wir in der Boucherie 16 mit Thai-Take-Away auf einen Apéro ein. Mit einem feinen Wein ausgerüstet, stöbere ich durch das exquisite Warenangebot, denn die Boucherie ist auch ein Spezialitätengeschäft.

In einem sympathischen Durcheinander werden neben der Käse- und Fleischtheke Wein, Nudeln, Eingemachtes, Gewürze, Oliven, frische Tomaten, Eier und Rezeptbücher präsentiert – eine wahre Wundertüte! Dafür sind Simon und Nik Buchs zuständig, die im Dezember 2014 diese einzigartige Kombination an der Dorfstrasse 70 eröffnet haben.

Einem Irrtum ist es zu verdanken, dass wir in den Genuss der Thai-Gerichte des Take-Aways kommen: Die Familie Buchs betreibt nämlich auch das 16 Art Bar Restaurant am Mittelgässli 16, wo wir zu Tisch gebeten werden.

Weil man meinte, bei unserer Bloggergruppe handle es sich um eine chinesische Gäste (die sind tatsächlich gleichzeitig in Saanen unterwegs), hatte man vom Take-Away verschiedene asiatische Gerichte ins Restaurant bringen lassen. Sie waren – an die chinesische Gästeschar angepasst – wunderbar scharf gewürzt.

Normalerweise werden in den originell rustikal eingerichteten Räumen frische, saisonale Gerichte aufgetischt, die ihren Ursprung in der Region haben. Saaner Rindsbraten mit Wintergemüse und Kartoffelstock wäre meine Wahl gewesen…

Infos zu Saanen
Museum der Landschaft Saanen
Am Dorfplatz, CH-3792 Saanen
www.museum-saanen.ch
Öffnungszeiten: Juni bis Mitte Oktober jeweils Dienstag bis Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr
Boucherie 16 – Thai Take Away
Dorfstrasse 70, 3792 Saanen
www.16eme.ch
16 Art – Bar – Restaurant
Mittelgässli 16
3792 Saanen
Tel. +41 33 748 16 16
www.16eme.ch
MEHR INFOS
Zu Saanen im Speziellen: www.saanen.ch
Zu Saanen und zur Region: www.gstaad.ch
Offenlegung: im Rahmen der Einladung von Gstaad Tourismus zum Podiumsgespräch für Reiseblogger und Hoteliers.
© Text & Fotos: Heinz & Inge Jucker | TravelExperience.ch
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