
Wir sind schon mächtig gespannt, wie unsere Chläuse aussehen werden, denn wir haben das noch nie gemacht. Von vielen Kindern umringt, stellen wir rasch fest, es ist kinderleicht, aber manchmal braucht es doch etwas Hilfe von «den Grossen». Aber bevor der Giesskurs beginnt, spazieren wir durchs Chocolarium, die Erlebniswelt von Maestrani in Flawil.

Inhalt
Süsse Maestrani-Geschichten
Auf dem Weg von der Kakaobohne bis zur Tafelschokolade, verfolgen wir auch die Firmen- und die Schokoladegeschichte, in der selbst Konkurrenten wie Cailler und Lindt nicht ausgespart bleiben. Weltweit waren die Mayas um 1400 die ersten, die in den Genuss von Schokolade gekommen sind – also eigentlich war es ein Getränk aus gemahlenen Kakaobohnen, Wasser, Chilischoten und Maismehl. Die Geschichte der Firma beginnt 1852, als Aquilino Maestrani seine Schokoladenfabrik in Luzern gründet. Schon 1859 zieht die Fabrik in die florierende Textil-Stadt St. Gallen und wird immer erfolgreicher.






Parallel entstehen in der Schokoladefabrik Munz in Flawil Produkte, die wir heute noch kennen. Herr Munz produziert 1931 mit der umfunktionierten Wurstmaschine seines Metzgers 16 000 «Prügeli» pro Tag, die beliebten Munzli. 1936 kommt Minor auf den Markt und 1941 erfindet Herr Munz die Munz-Bananen, weil der Schokoladerohstoff während der Kriegsjahre rar ist. Die Glückskäfer kommen 1959 auf die Welt und 1998 kauft Maestrani schliesslich die Schokoladefabrik Munz in Flawil. Klug einkaufen ist eben auch ein Gewinn…





Maestrani zieht von St. Gallen nach Flawil um. Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit, wird 2017 das Chocolarium eröffnet, die Erlebniswelt rund um Maestrani- und Munz-Schokolade. Wir können uns der Faszination nicht entziehen, zumal ich – ich gebe es zu – seit Jahrzehnten Maestrani-Fan bin. «Banänli» gehören zu meinen Kindheitserinnerungen, Munzli und «Minörli» (eigentlich heissen sie Mini-Minor) sind etwas später zu den Schoggi-Lieblingen aufgestiegen.


Der eigene Schoko-Chlaus
Am Ende des Rundgangs dürfen wir unsere eigene Schokoladetafel giessen, mit Aromen versehen und verzieren. Doch damit nicht genug, denn wir haben ja noch einen Giesskurs gebucht bekommen. Wir werden in die Kursräumlichkeiten geführt und mit Schürze und Mütze ausgestattet. An unserem Arbeitsplatz warten schon die Plastikformen.



Schritt für Schritt werden wir angeleitet. Was am fertigen Chlaus die oberste Schokoladeschicht darstellt, muss zuerst befüllt/bemalt werden. Die Pupille zum Beispiel. Dann sind Bart, Schnauz und der Bommel der Zipfelmütze in Weiss dran. Upps! Ich habe die Spielsachen in der Öffnung des Chlaussackes übersehen… Henu! Jetzt sind die Formen bereits zusammengefügt und die hellbraune Schokolade eingefüllt – nichts mehr zu machen…


Nach wenigen Minuten ist die hellbraune Aussenschicht dick genug und abgekühlt, so dass wir die überflüssige Schokolade (gibt es das überhaupt?!) wieder in die Pfanne zurückkippen können. Sorgfältig entfernen wir die Klammern, welche die beiden Formhälften zusammengehalten haben und lösen sie vom Schoggi-Chlaus. Tataaa… Jetzt noch den Boden fabrizieren und fertig ist unser Prachtskerl!


Ich stelle fest, dass wir mit dem gleichen Eifer an der Sache waren, wie die Kinder. Okay, die haben vielleicht noch (!) etwas mehr Schokolade genascht als wir… Denn das ist für die Kleinen ein Highlight: Naschen erlaubt! Jaja… ich höre den Protest schon… Naschen ist auch bei den grossen Kursteilnehmern IMMER beliebt. ;-)

Infos zum Chocolarium
Maestrani’s Chocolarium
Toggenburgerstrasse 41
CH-9230 Flawil
www.chocolarium.ch
Für Chlaus-Giesskurs können online Tickets für bestimmte Termine gekauft werden. Selbiges gilt auch für andere Kurse und Aktivitäten.
© Text: Inge Jucker; Fotos: Heinz Jucker | TravelExperience.ch | 2020
Offenlegung: Wir waren zum Rundgang durchs Chocolarium und zum Chlausgiessen von Maestrani eingeladen.

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