
Dieses Wintermärchen, das alle Träume von Weihnachten und Romantik in sich vereint, habe ich schon viele Jahre nicht mehr besucht. Lappland, im speziellen Finnisch Lappland – das ist mein Winterwonderland par excellence! Zwar s..kalt, aber einfach zauberhaft. Die Einladung von Glur Reisen, VisitFinland und Germania Schweiz kann ich deshalb unmöglich ausschlagen. Auf geht’s zu Santa Claus!
Inhalt
Rovaniemi, Tor zur Arktis
Gut eingepackt treffen wir in Rovaniemi ein. Es hat hier kaum Schnee, aber es ist ziemlich kühl. Eigentlich genau das, was man in Städten nicht so mag. Aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Schnee eintrifft. Dann ist auch Rovaniemi eine Winterstadt.

Ein Mittagessen und eine Hotelbesichtigung (s. Infos) später sind wir auf dem Weg zum Polarkreis, wo doch ein wenig Schnee liegt. Die Sonne verschwindet eben hinter dem Horizont und färbt den Himmel in Orange- und Rosatöne. Über das Santa Claus Village legt sich ein goldenes Licht. Und die Kälte legt noch einen Zahn zu. Doch es bleibt keine Zeit zu verweilen, denn Santa Claus wartet auf uns in seinem grossen Haus.

Als ich vor vielen Jahren hier war, sass Santa in der kleinen Stube einer Holzhütte. Was wir heute geboten bekommen, hat nichts mehr mit früher zu tun. Es ist alles viel grösser geworden, ein einziges Spektakel! Wir gehen durch einen geschmückten Korridor bis zur Santa-Stube, die jetzt auf einem niedrigen Podest eingerichtet ist.

Santa hat keine Ahnung von Instagram
Da sitzt er also, der Santa Claus, der den Kindern die Geschenke bringt – bei uns ist es ja das Christkind… Er heisst uns willkommen, macht den einen oder anderen Scherz, ist daran interessiert, woher wir kommen, ob wir schon mal hier waren, ob wir brav gewesen sind und beantwortet unsere Fragen. Adi von www.littlecity.ch fragt keck: «Wie ist Dein Name auf Instagram?» – «Hmmm… Was ist Instagram?» – Adi: «Ein Soziales Netzwerk.» – «Und was ist ein Soziales Netzwerk?» Hmm… Das ist an der Welt der Elfen und rotnasigen Rentiere offensichtlich völlig vorbei gegangen. ;-)
Schliesslich bittet Santa all boys and girls zu sich rund um seinen mächtigen Stuhl für ein Gruppenfoto. Witzig finde ich: Er behandelt uns wie Kinder und so mancher Erwachsene verhält sich, als wäre er gerade in die Kindheit zurück katapultiert worden: richtig ehrfürchtig.

Wir verlassen Santa und schauen uns noch sein Postbüro an. Er hat insgesamt schon 17,5 Millionen Briefe aus 199 Ländern bekommen (Stand: 8.11.2016). Bis zu 32 000 Briefe trudeln um Weihnachten pro Tag ein. Die Top-7-Länder sind: China, Polen, Italien, Grossbritannien, Finnland, Japan und Russland. Puhhh… viel zu tun in dem kleinen Postbüro… Hier kann man übrigens das ganze Jahr über seine Weihnachtspost aufgeben. Sie wird dann pünktlich zum Fest ausgeliefert.

Quietschfidel und zauberhaft
In der Nähe des Polarkreises befindet sich auch der Santa-Park, wo wir von quirligen, fröhlichen Elfen begrüsst und durch einen langen Stollen in Santas Unterwelt geführt werden. Vorbei an der Eisskulpturen-Werkstatt, einigen Souvenirshops und am Eingang zum «Magic Tram» – eine Schlitten-Bahn, die leider noch geschlossen ist –, führt uns ein Elf in die Elfenschule.



Artig lernen wir den Zauberspruch, der den Weihnachtsbaum zum Leuchten bringt und bestehen schliesslich mit Bravour und Auszeichnung. Die rote Zipfelmütze mit der Aufschrift «Santa believes in me» ziehen alle an. Das Geschenk ziert jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, meinen Schreibtisch. Santa glaubt an mich – dass ich diesen Blogpost erfolgreich zu Ende bringe :-)

Nachdem wir auch noch die Gingerbred-Bäckerei bewundert haben verlassen wir das fröhliche Elfenreich wieder durch den langen Stollen. Inzwischen ist es finster geworden. Dennoch besuchen wir auch noch Santas Rentiere. Damit sie handzahm werden, braucht es jahrelanges Training – und frische Flechten, quasi Leckerlis für Rentiere. Wir kommen auch noch in den Genuss eines Ritalgesangs mit Trommel und dann geht’s zum Abendessen und später per Bus nach Ruka, wo wir in Blockhütten übernachten.

deren Namen ich leider nicht kenne.
Der nächste Morgen begrüsst uns mit einem rosaroten Himmel, der uns – zusammen mit der Kälte – sofort wach werden lässt. Rasch frühstücken und dann geht’s los. Wir besuchen die älteste Siedlung der Region, Pohjolan Pirtti, die herrlich erhöht an einem See gelegen ist.

Hier erfahren wir, dass die Sauna eine lange Familientradition hat und dass man im Winter am liebsten täglich einen Saunagang macht. Dann plaudern die Frauen untereinander, die Männer ebenso und sogar die Kinder sind dabei. Auch dass man gerne um ein loderndes Feuer sitzt und erzählt, ist eine Tradition, die wir hier erleben.

Pohjolan Pirtti ist eine Ansammlung von traditionellen, roten Häusern, in denen sich Ferienwohnungen befinden. In der grossen Stube des ältesten Hauses wird im Advent mit den Kindern gebacken und gebastelt, und sogar Santa kommt von Rovaniemi zu Besuch in den Norden. Ich denke, Kinder haben es hier in Lapplands Vorweihnachtszeit am schönsten…

Das Paradies für Huskyfans
Am Nachmittag steht der Besuch der Erä-Susi Huskyfarm im Programm. Susi, das finnische Wort für Wolf, ist ein bärtiger Trapper, der perfekt ins Bild passt. Er hat nicht nur gegen 200 Schlittenhunde in seinem Areal, auch Pferde, Rentiere, Schafe, Lamas und eine verschmuste Katze wohnen hier. Tierfreunde haben hier Gelegenheit, mit den Tieren in hautnahen Kontakt zu kommen.



Leider liegt nicht genügend Schnee, um mit den Schlitten und den Hunden loszuziehen. Schade. Aber es macht auch Spass, sich mit den Huskys zu befreunden – oder eben nicht. Man merkt ganz schnell, mit welchen Hunden die Chemie stimmt. Mein absoluter Liebling heisst Miko und ist total verschmust. Ihn hätte ich am liebsten mitgenommen… Nein, nein, natürlich nicht wirklich, denn ein Husky fühlt sich nur im kalten Norden wirklich wohl.

Ein wenig durchgefroren haben wir Gelegenheit, uns in der «heiligen Sauna» Pyhä Piilo wieder aufzuwärmen. Die ganz harten Kerle steigen nach dem Saunagang sogar ins Eisloch! Brrr… das ist nichts für mich. Die Luft ist mit gegen -10 °C schon kalt genug.
Eine Spezialität in finnisch Lappland ist die Sauna-Tour. Aus neun verschiedenen Sauna-Angeboten – von langsam und ruhig über wild und frei bis zu lebendig und stark – kann man wählen. Am einen Tag probiert man die Rantasipi Rukahovi-Sauna, am nächsten Tag die Ice Sauna oder Iisakki’s Lakeside Sauna. Am besten besorgt man sich beim Tourismusbüro Ruka/Kuusamo die Sauna-Tour-Broschüre.
Zur Krönung ein Nordlicht
Die Zeit vergeht wie im Flug, es ist schon wieder dunkel und nach dem Abendessen fahren wir wieder zweieinhalb Stunden nach Rovaniemi. Allerdings nicht direkt, denn wir müssen unterwegs anhalten – Nordlichter!

Die Fotografen sind nicht mehr zu halten und stürmen mit Stativ und Kamera aus dem Bus, während die anderen sich noch warm anziehen und dann in aller Ruhe die gelblichgrün wabernden Vorhänge zu bestaunen. Welch ein Glück wir doch haben! Nordlichter sind schliesslich nicht immer zu sehen. Deshalb bin ich sicher nicht die einzige, die von der kurzen Zeit in Lappland diese Himmelserscheinung als Höhepunkt empfindet.

Infos zu Rovaniemi und Ruka/Kuusamo
ANREISE
Im Winter wird ab Zürich ein Direktflug von Edelweiss Air angeboten. Ansonsten mit Finnair via Helsinki.
UNTERKÜNFTE
Arctic Light Hotel
Valtakatu 18
FI-96200 Rovaniemi
www.arcticlighthotel.fi
Dieses Hotel haben wir lediglich besichtigt, hätten es aber liebend gerne getestet. Die Begeisterung war einhellig. Die Einrichtung ist fantasievoll und erinnert immer irgendwo an die Natur der Arktis. So eine Duschenwand mit Eisbär hätten wir zu Hause auch gerne…


Rukan Salonki Chalet
Salongintie 2
FI-93825 Rukatunturi
www.rukansalonki.fi/en/
Arctic TreeHouse Hotel
3, Tarvantie
FI-96100 Rovaniemi
www.arctictreehousehotel.com
Es ist zum Zeitpunkt, als wir das Hotel bewohnen, noch gar nicht eröffnet. Es ist alles nigelnagelneu und wirkt trotz kühlem Design ganz angenehm. An der grossen Fensterfront stehen zwei Sessel mit Lammfellen, damit man die Aussicht in kuschlige Wärme gehüllt geniessen kann. Zur Einrichtung gehört auch eine kleine Küchenzeile. Zu zweit mit Winterausrüstung ist in diesem Zimmer okay. Zu dritt (es gibt den oberen Teil eines Kajütenbetts) dürfte es mit dem Gepäck etwas eng werden. Hier lohnt es sich vorallem zu übernachten, wenn man den Santa Park besuchen möchte. Er ist in Gehweite erreichbar.
RESTAURANT
Aitta Deli & Dine
Rovakatu 26
FI-96100 Rovaniemi
www.aittadeli.com
WEITERE ADRESSEN
Santa Claus Village
GPS-Koordinaten: +66° 32′ 37.11; +25° 50′ 51.44
FI-96930 Rovaniemi
www.santaclausvillage.info/de/
Santa Claus Postamt
FI-96930 Rovaniemi
www.santaclaus.posti.fi
Santa Park
Tarvantie 1
FI-96930 Arctic Circle
www.santapark.com
Rentierfarm Lapland Safaris
www.laplandsafaris.com
Huskyfarm Erä-Susi
Rukajärventie 30,
FI-93830 Rukatunturi
www.erasusi.com
Sauna-Vergnügen Sauna-Tour
http://wellbeinginwilderness.fi/en/saunatour/
ANBIETER VON NORDLANDREISEN
Glur Reisen AG
Spalenring 111
4009 Basel
www.glur.ch
WEITERE INFOS
www.visitrovaniemi.fi
www.ruka.fi
© Text & Fotos (wo nicht anders vermerkt): Inge Jucker | TravelExperience.ch
Offenlegung: Ich war zu dieser Reise von Glur Reisen eingeladen.
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