Auf den Spuren der Liebe durch Salzburg, die Stadt, die nicht nur Mozart viel zu verdanken hat.
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Am Makartsteg hängen unzählige Liebesschlösser, dieses hat die Farbe der Liebe.

Er träumte von einer mediterranen Stadt, der Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, der von 1587 bis 1612 in Salzburg wirkte. Grosszügig und von südländischer Leichtigkeit sollte sie sein. Und so begann er mit der Umgestaltung, legte den Residenz- und den Mozartplatz an sowie bedeutende Gebäude um den Dom. Das Schloss Altenau (heute Mirabell) baute er allerdings als Liebesschloss für Lebensgefährtin Salome Alt – und um genügend Platz für die 15 gemeinsamen Kinder zu haben. Obwohl sich Wolf Dietrich sehr bemühte, bekam er keine päpstliche Erlaubnis, die geliebte Salome heiraten zu dürfen.

Hochzeit im Schloss

Wer heute im Garten zu Schloss Mirabell die rosenüberrankte Mauer genau betrachtet, wird Salomes Gesicht entdecken.

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«Salome» in der Mauer bei Schloss Mirabell.

Weniger romantisch Veranlagte behaupten, es handle sich um den Rest eines nahen Gebäudes aus römischer Zeit, dessen Einzelteile als Baumaterial für neue Bauten verwendet wurden. Das prunkvolle Schloss Mirabell ist nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch bei heiratswilligen Salzburgern beliebt: Im prächtigen, mit vergoldetem Stuck verzierten Marmorsaal lassen sich die Brautleute in edelstem Ambiente trauen.

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Im Marmorsaal von Schloss Mirabell finden Hochzeiten statt.

Weiter auf den Spuren von Liebespaaren gelangen wir zum Sebastiansfriedhof. Auch ihn liess der Erzbischof umgestalten – nach dem Vorbild eines italienischen Campo Santo. Hier entstand sein Mausoleum, die Gabrielskapelle, mitten im nahezu quadratischen kleinen Friedhof. Hier befindet sich auch die letzte Ruhestätte von Constanze, der Witwe von Wolfgang Amadeus Mozart. Er selber, der 1791 gerade mal 35-jährig in Wien starb, hat keine Grabstätte. Wie der Korrespondenz zwischen Constanze und Wolfgang zu entnehmen ist, haben sich die beiden sehr geliebt und perfekt zueinander gepasst, obwohl Wolfgangs Vater von dieser Beziehung gar nicht begeistert war.

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Wasserspass in Schloss Hellbrunn.

Zeichen der ewigen Liebe

Ebenso zu den bekannten Liebespaaren Salzburgs zählen Herbert von Karajan (1989 in Anif verstorben) und seine dritte Ehefrau Eliette Mouret. Die beiden waren 31 Jahre glücklich verheiratet. Im Garten des Karajan-«Geburtshauses» an der Hummelstrasse 1 steht eine Statue des berühmten Orchesterleiters. Geboren ist er aber in einem heute nicht mehr bestehenden Sanatorium an der Franz-Josef-Strasse.

Dennoch lohnt sich der Spaziergang zum «Karajan-Haus», denn gleich davor führt der Markartsteg über die Salzach. Pardon. Seit 27. Mai 2021 heisst er Marko-Feingold-Steg und ist fortan dem 2019 im Alter von 109 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinde Salzburgs gewidmet, der mehrere Konzentrationslager überlebt hatte.

Das Geländer dieses Stegs ist schon seit Jahren voller Schlösser als Zeichen ewiger Liebe. Paare befestigen hier ihr teilweise mit innigen Worten verziertes Liebesschloss und werfen den Schlüssel in den Fluss. Ironie dieses Brauches: Qualitativ gute Schlösser halten womöglich länger als die Beziehung – andere Schlösser rosten schon nach einem Jahr. Mitunter rostet also Liebe doch.

Infos zu Salzburg

ANREISE
Mit dem Auto ab Zürich (ca. 4:30 Std. Fahrzeit) oder der Bahn (der Railjet braucht für die Nonstop-Fahrt knappe 5:30 Std.).

BESTE REISEZEIT

Salzburg ist jederzeit eine Reise wert.

ÜBERNACHTEN

Hotel & Villa Auersperg
Auerspergstrasse 61
5020 Salzburg
+43-662-88 9 44-0
www.auersperg.at
Im kleinen, aber feinen Stadthotel aus der Gründerzeit fühlt man sich sehr gut aufgehoben: Das Hotel & Villa Auersperg wurde mit viel Liebe zum Detail erneuert, Garten und CitySpa mit Sonnenterrasse sind für Körper und Seele eine Wohltat.

ESSEN & TRINKE
Branntweinschenke Sporer
Getreidegasse
www.sporer.at
Aperitif mit Pfiff: Am beliebtesten ist der Orangenpunsch, für den sich auch die Salzburger ins Gedränge stürzen. Für Verliebte gibt es den Liebeslikör.

Stiftskeller St. Peter
www.stpeter.at

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Die Erzabtei St. Peter beherbergt das älteste Gasthaus Europas.


Historisch tafeln lässt sich im ältesten Gasthaus Europas.
Spezialitäten sind Gulasch, Schweinebraten und Beuschel – fein geschnetzelte Lunge, Herz und Leber vom Kalb.

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Im Stiftskeller St. Peter lässt sich prima tafeln.



Magazin
Augustinergasse 13
5020 Salzburg
www.magazin.co.at
Eines der angesagtesten Newcomer-Restaurants, spektakulär in den Fels des Mönchsbergs gebaut.
Es ist Gourmet-Restaurant, Vinothek und Feinkostgeschäft in einem.

EINKAUFEN
Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kauft – beispielsweise die Hochzeitskleidung – im
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eine Mischung aus Edel- Trachtenmanufaktur, Café und Restaurant.

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Kostbare Gewänder gibts im Gössl Gwandhaus.

DESTINATIONSINFOS
www.salzburg.info

© Text und Fotos: Inge Jucker | TravelExperience.ch | 2012 | 2021

Offenlegung: Die Reise wurde Unterstützt von Salzburg Info und Hotel Auersperg.