Das Exotische in heimischer Umgebung stellt im Seerose Resort & Spa eine vorzügliche Kombination dar – die zu einer wohligen Auszeit am Hallwilersee einlädt.
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Hinter dieser Türe ist das Restaurant Seerose zu finden, eigentlich der älteste Teil des Seerose Resort & Spa.

Ich liebe Thailand und seine Menschen. Deshalb bin ich auf das Hotel Seerose am Hallwilersee sehr gespannt. Nur eine Stunde von meinem Zuhause entfernt, tauche ich in ein thailändisches Wochenende ein. Nebel hängt zäh in der Landschaft, von der ich weiss, dass sie hügelig ist. Man sieht nicht allzu viel davon. Und so habe ich – guten Gewissens – nur noch Augen für dieses aussergewöhnliche Resort am See, von dem ich schon viel gelesen habe.

Es besteht aus drei Gebäuden, drei Geschichtsphasen und drei Designwelten. Unsere Entdeckungsreise beginnt – eigentlich in verkehrter Reihenfolge – im jüngsten Teil, dem Erweiterungsbau aus dem Jahr 2013 in dem unser Zimmer liegt.

Bootshaus mit Balkon-Badewanne

Nachdem der Korridor auf unserem Stockwerk mit seiner speziellen Beleuchtung ein wenig an einen Bootssteg erinnert hat, geht es nach dem Eintritt in unsere modernen Suite mit dem Gefühl, am Wasser zu sein, gleich weiter.

Der rückwärtige Teil mit Bad, WC und Dusche ist in Apfelholz gekleidet und dank des Fensters vom Badezimmer in den Raum hinein entsteht der optische Eindruck eines Bootshauses.

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Vom Badezimmer aus hat man Durchblick in den Schlafbereich. Die beiden Messingrohre sind nichts anderes als originelle Wasserhähne.

Quasi auf der «Terrasse» befinden sich dann die Sitzgruppe und ein Schreibtisch.

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Cocon-Suite: Hinter der floralen Wandverkleidung ist der Fernseher verborgen. Der geblümte Stoff kommt im ganzen Haus als Designelement vor.

Und hinter der grossen Fensterfront steht eine Badewanne auf dem Balkon! Selbstverständlich ist es keine gewöhnliche Badewanne. Sie ist gut isoliert und wird auf Knopfdruck mit 38 Grad warmem Wasser gefüllt. Kaum ein Paar, das sich das Vergnügen nicht gönnt, auf dem Balkon ein abendliches Bad zu nehmen und die Aussicht auf den Hallwilersee zu geniessen…

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Stylisches Design in der Cocon-Suite und auf dem Balkon ein Badezuber (nur in den Suiten zur Südseite hin).

Die glänzenden Vorhänge, die gleichzeitig Zierde und variable Wandverkleidung sind, unterstreichen das luftige Konzept der Suiten. Das Blumendesign der Vorhänge taucht im ganzen Haus immer mal wieder auf. Je nach Lichteinfall intensiv oder zurückhaltend. Faszinierend.

Herrlich authentischer Thai-Spa

Im gleichen Gebäude befinden sich der thailändische Spa und der Wellness-Bereich. Jetzt wird auch klar, weshalb das Haus «Cocon» heisst: cocon-förmige Türme stehen im zwei Stockwerke hohen Poolbereich.

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Die Südseite des jüngsten Gebäudes «Cocon» mit dem Cocon-Thai-Spa. © Seerose

In diesen Riesencocons befinden sich unten ein Dampfbad sowie ein Salzraum, in den oberen Stockwerken die Massageräume untergebracht. Cocooning im Cocon… Passender geht’s nicht. Ausserdem stehen eine thailändische Kräutersauna und eine Tempelsauna zur Verfügung. Auf Anmeldung sind übrigens auch Tagesgäste willkommen.
Im Thai-Spa fühle ich mich tatsächlich fast wie in Thailand. Die Farben, der Duft, die Atmosphäre – alles passt. Nach dem Ritual der Fusswaschung erfreue ich mich an einer fachgerechten Aromaöl-Massage, die ganz einfach herrlich angenehm ist.

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Schnörkellos, aber stilvoll sind die Massageräume des Cocon-Thai-Spas eingerichtet.

Eine echte Thai-Massage hätte ich natürlich auch buchen können, aber mir war mehr nach sanftem Genuss. Man kann als Paar die Massagen übrigens auch gleichzeitig und gemeinsam geniessen.

Die Philosophie des Thai-Spas beruht auf den vier Elementen Erde, Luft, Wasser und Feuer, die im Gleichgewicht sein sollen – oder eben gebracht werden. Zur Anwendung kommen – neben der pflanzlichen Spa-Linie Ytsara – hauseigene Thai-Rezepturen, ohne Konservierungsstoffe, Parabene und künstliche Farb- bzw. Duftstoffe. Um die passende Massage zu finden, haben wir uns schon zu Hause durch das grosse Angebot gelesen. Es ist als PDF herunterzuladen.

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«Elements» und «Cocon» vom Garten her gesehen.

Tafeln wie im Land des Lächelns

Erfrischt machen wir uns bereit für ein feines Abendessen im Thai-Restaurant, das sich – was Lage und Alter anbelangt – im Parterre des mittleren Gebäudes befindet. Dieses stammt aus dem Jahr 2003 und heisst «Elements». Die Gästezimmer sind etwas kompakter eingerichtet und vor allem für Business- und Seminargäste gedacht.

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Die Zimmer im Haus «Elements» sind farblich an die vier Elemente angepasst, modern und offen gestaltet.

Doch zurück zum Restaurant Samui-Thai. Es ist sehr stilvoll und edel eingerichtet, nicht überfrachtet, aber mit vielen Details, die sofort meine Thailand-Erinnerungen wecken. Beispielsweise die schlafenden oder lachenden Elefanten, die ich auch im Elephant Hills Camp im Khao Sok Nationalpark gesehen habe.

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Auf der Terrasse des Restaurants Samui-Thai wird man von Elefanten begrüsst.
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Im Turmbereich sitzen die Gäste am Boden, die Beine haben in der Vertiefung unter dem Tisch Platz. Es muss also niemand kniend tafeln.

Für uns gibt es ein mehrgängiges Menü, das uns einen guten Einblick ins Können der Köche vermittelt. Die Vorspeisenplatte besteht aus Satay Fleischspiesschen, hausgemachten Frühlingsrollen mit Gemüse und Glasnudeln, gebackenen Reisteigsäckli mit Crevetten-Lauchfüllung an süsser Pflaumensauce und Riesencrevetten mit Korianderfüllung. Dazu wird hausgemachte Erdnusssauce, süss-scharfe Chilisauce und Vinaigrette aus Reisessig gereicht. Wir befinden alles für sehr schmackhaft und putzen die Platte restlos leer.

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Die thailändische Vorspeisenplatte haben wir ratzfatz leergegessen.

Weiter geht es wahlweise mit Som Tam Thai (scharfem Papayasalat) oder Tom Jeud Gai Sab Tofu (klare Bouillon mit Tofu, Pouletbällchen und Thaigemüse). Der Hauptgang besteht aus drei verschiedenen Gerichten: Gai Pad Med Mamuang (gebratene Pouletbruststreifen mit Chilipaste, Cashew-Nüssen, Peperoni und getrockneten scharfen Chilis), Gaeng Ped Pet Yang (gebratene Entenbrust an rotem Curry) und Pla nung Manau (Wolfsbarsch mit Thai-Gemüse an Limettensauce). Letzterer war zwar mit zwei Chilis gekennzeichnet, aber wir haben den Fisch nicht als sehr scharf empfunden. Generell war die Schärfe wohl etwas reduziert und an Schweizer Gaumen angepasst. Es sei denn, man hat voll auf die Chilischote gebissen – die ist höllisch scharf!

Auch wenn wir es nicht geschafft haben, alle Platten leerzufegen, so haben die Speisen dennoch hervorragend geschmeckt. Es war alles frisch und sorgfältig zubereitet und schön präsentiert. Die Küche hat eindeutig ein grosses Lob verdient. Sie beschert uns dann auch noch ein wunderbares Dessert: thailändische Bananen in Kokosnusssauce, kleiner Bananenkuchen, Kokosraspel und eine Kugel Vanille-Glacé… Herrlich!

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Und auch dem Dessert ist es nicht besser ergangen.

Klassik zum Schluss

Ein so feines Essen muss man würdevoll beschliessen. Und das tun wir mit einem Grappa in der Bar im ältesten der drei Gebäude, in der Seerose «Classic». Das Restaurant, die Bar und die Zimmer sind gemütlich im Stil des Natural-Chic mit hellen Farben und Schwemmholz eingerichtet. Auf der Terrasse vor der Bar geniessen wir den nächtlichen Blick auf die tanzenden, sich spiegelnden Lichter auf dem dunklen See. Ein guter Zeitpunkt, um in die Geschichte dieses Hauses einzutauchen.

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Hell, luftig und sehr gemütlich ist das Restaurant Seerose eingerichtet. Es ist eine Institution am Hallwilersee.

Es wird 1862 nachgewiesenermassen zu einer Pintwirtschaft, denn Johann Siegrist hat damals die Bewilligung bekommen, Getränke ausschenken zu dürfen. Schon im Jahr 1880 wird das Haus «zur Seerose» genannt, wechselt aber in den folgenden Jahrzehnten oft den Besitzer. Längst zu einem veritablen Restaurant herangewachsen, brennt das Haus 1971 bis auf die Grundmauern ab. Walter Suhner senior kauft das Grundstück, baut das Haus wieder auf und eröffnet im Mai 1977 das Hotel Seerose «Classic». Doch am 24. Dezember 1998 schlägt der Feuerteufel ein zweites Mal zu. Im folgenden Frühling wird die Seerose renoviert und wieder eröffnet.

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Über dem Restaurant Seerose sind die Zimmer romantisch und naturnah eingerichtet.

Felix Suhner, der die Führung des Betriebes 1994 übernommen hat, ist ein grosser Thailand-Fan und so erklärt sich, dass das «Land des Lächelns» am Hallwilersee Einzug gehalten hat. Und zwar so echt und authentisch wie nur möglich, mit vielen Mitarbeitenden, die auch tatsächlich thai-stämmig sind.

Ein Wochenende lang haben wir uns in der aufrichtigen Herzlichkeit des Seerose-Teams gut aufgehoben gefühlt und die Zeit in vollen Zügen genossen. Fast vergessen, aber sehr wichtig: Das Frühstück hat nichts zu wünschen übrig gelassen – und man konnte sich richtig schön Zeit lassen. Sonntags gibt es nämlich Frühstück bis um zwölf Uhr.

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Im Restaurant Cocon werden Frühstück und Abendessen serviert.

Und schliesslich hat Petrus sogar ein Einsehen an diesem Sonntag im November, verscheucht den Nebel und sorgt für frühlingshaftes Wetter! Und wo setzt man sich am besten an die Sonne? Natürlich genauso wie die Wanderer, die den Hallwilersee umrunden: auf der Terrasse des gut eingerichteten Selbstbedienungsrestaurants der Seerose direkt am Wasser. Der Glühwein passt zwar zum November, aber nicht zu den fast sommerlichen Temperaturen…

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Draussen direkt am See kann man einerseits im Restaurant Seerose tafeln oder im Selbstbedienungsrestaurant etwas Kleines geniessen.

Infos zur Seerose

Wer jetzt das Gefühl hat, er braucht ebenfalls eine Auszeit, sollte sich das Thai-Midweek-Special ansehen. Für eine Übernachtung unter der Woche (An- und Abreise zwischen Sonntag und Donnerstag), inkl. Willkommens-Drink, 4-gängigem Thai-Abendessen, herzhaftem Frühstück vom Buffet, Benützung des Thai-Cocon-Spa, W-LAN und Aussenparkplatz bezahlt man je nach Zimmerkategorie ab 199 Franken/Person. Eine Zusatznacht, Frühstück und Abendessen inklusive, kostet ab 150 Franken/Person.

Seerose Resort & Spa
Seerosenstr. 1
5616 Meisterschwanden
Tel. +41 56 676 68 68
www.seerose.ch

© Text & Fotos (wo nicht anders vermerkt): Inge Jucker | TravelExperience.ch

Zu diesem Thai-Wochenende am Hallwilersee waren wir vom Seerose Resort & Spa eingeladen.