Man würde nicht erwarten, dass man in diesem Holzhäuschen übernachten kann. Umso schöner die Überraschung, wenn man es betritt.
Südtirol, Fana Ladina
In der Chalet-Suite des Fana Ladina geniesst man vom Bett aus die Sicht auf die Dorfkirche.

Es ist ein überaus herzliches Paar, das uns da begrüsst: Alma, die Quirlige, die vor Temperament nur so sprüht, und Maurizio, der Ruhige. Sie hat die Gastwirtschaft im Griff, er ist Architekt und hilft im Restaurant mit, wenn viel los ist. Er hat auch das Gästezimmer entworfen und umgesetzt. Im Restaurant haben sie gerade Betriebspause, aber sie stellen uns die Chalet-Suite dennoch zur Verfügung.

Chalet mit Aussicht

Der heimelige Raum aus viel Holz und etwas Glas ist sehr originell eingerichtet.

Südtirol, Fana Ladina
Der schön bunte Schlafbereich.
Südtirol, Fana Ladina
Klein, aber alles da, was man zur Erfrischung braucht.

Wir haben uns sofort wohlgefühlt. Und obwohl das Haus mitten im Dorf steht, geniessen wir von unserem Balkon freie Sicht auf eine riesige Wiese, an deren anderem Ende die Kirche und einige Häuser stehen. Über Nacht hat es ein wenig Schnee gegeben, was im Frühling und im Herbst im Pustertal keine Ausnahmeerscheinung ist. Es hat drum merklich abgekühlt, aber die Heizung im Zimmer funktioniert bestens.

Südtirol, Fana Ladina
Im Frühling und Herbst im Pustertal kann es passieren, dass es über Nacht ein wenig schneit…

Wir wären hier gerne länger geblieben und vor allem hätten wir grosse Lust gehabt, die ladinischen Spezialitäten im Restaurant zu probieren. Denn für diese ist Fana Ladina weitherum bekannt. Ein Auszug von der Homepage: «Beliebt sind der Crafun, gesalzener Krapfen mit Ragout oder Schlutzkrapfen mit Mohn oder Parmesan. Herzig sind die Reies da soni, Kartoffelblätter mit Schwarzbeeren oder Sauerkraut. Es fehlen nicht Fleisch- und Wildgerichte, vom Schwein, einheimischem Rind, Hirsch, Lamm, Ende und Pilze, zubereitet nach der schlichten Art der ladinischen Küche und den überlieferten Finessen der alten Köchin Tea.»

Immerhin kommen wir in den Genuss eines äusserst reichhaltigen Frühstücks mit einheimischen Zutaten, das in der alten Gaststube serviert wird.

Südtirol, Fana Ladina
Frühstückstisch im Restaurant Fana Ladina.

Das Haus geht aufs 17. Jahrhundert zurück und gehörte zu einem Bauernhof. Erst 1977 wurde es als Restaurant von den Tanten Tea und Carla eröffnet. Gekocht wurde nach ladinischer Art. Im Jahr 200 haben dann Neffe Maurizio und seine Frau Alma das Restaurant mit den zwei Stuben übernommen. Samt den ladinischen Rezepten der Tanten. Ein alter Bauernofen ziert die Stube, in der wir frühstücken. «Dahinter», so erklärt Alma, «ist früher eine Trennwand gewesen. Vorne Gaststube, hinten das Schlafzimmer der Grossmutter.» Neu sei auch die Veranda mit dem kleinen Garten, sagt Maurizio, und zeigt uns sein Werk. Alles in allem ist Fana Ladina ein echt sympathisches Haus!

Wir werden Fana Ladina ganz sicher wieder einen Besuch abstatten – ausserhalb der Betriebsferien…

Infos zu Fada Ladina

Fana Ladina
Plan de Corones 10
39030 St.Vigil in Enneberg
Tel. +39 0474 501175 und +39 338 3874051
www.fanaladina.com

© Text: Inge Jucker – © Fotos: Inge & Heinz Jucker | TravelExperience.ch

Offenlegung: Diese Reportage wurde unterstützt durch Suedtirol.info

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