
Ziemlich in der Mitte der Wachau liegt das Örtchen Dürnstein, dessen wichtigste Gebäude die Besucher vereinnahmen: die Burg Dürnstein, in der einst König Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde, und das Stift Dürnstein. Für den Besuch der Burgruine braucht es etwas mehr Zeit als wir zur Verfügung haben, aber ein Bummel durch den Kern der mittelalterlichen Stadt ist ein Muss.
Inhalt
Dorfbummel durch Dürnstein

Wer noch auf Souvenirjagd ist, hat hier Gelegenheit sich mit einem Gruss aus der Wachau einzudecken, sei es nun eine originelle Tasche, ein, zwei Flaschen Wein oder ein Marillen-Schnaps…

Den markanten blau-weissen Glockenturm des Augustiner-Chorherrenstiftes müssen wir uns natürlich auch ansehen. Vor lauter Aussicht von der Terrasse aus auf die Donau mit ihren Schiffen, vergisst man beinahe, sich genauer umzusehen. Der Turm, der aussieht, als wäre er aus Keramik, ist das Wahrzeichen der Wachau und ein Symbol der Auferstehung und der Überwindung des Leides in eine höhere, freiere Welt.

Hieronimus‘ Welt des Weins und Barocks
Wir erfahren, dass die Geschichte des Stifts 1372 mit der Errichtung der Marienkapelle beginnt. Über die Jahrhunderte erfährt die Kapelle eine Erweiterung des Chors, eine Krypta wird gebaut, später eine Klosteranlage, in welche die Augustiner-Chorherren einziehen…

Probst Hieronymus Übelbacher liess 1710 das Stift renovieren und barockisierte es gleichzeitig. 1788 wird allerdings das Kloster aufgehoben und als Pfarre an das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg übergeben, dem es bis heute gehört. Das Stift ist eine Augenweide, die man am besten mit einer Führung erkundet. Es gibt übrigens auch spezielle Führungen für Kinder.

Domäne Wachau
Nun aber genug mit Geschichte, jetzt wollen wir Wein aus der Region verkosten! In der Domäne Wachau stolpern wir aber schon wieder über den Probst Hieronymus Übelbacher. Er war es nämlich, der das barocke Kellerschlössel damals als «Lustschlösschen zur Weinverkostung» nutzte. Vielleicht weinselig hat er philosophiert und die «Satyre – Wein ist über alles» verfasst. Die Innenräume sind mit Fresken, Stuck und Wandmalereien reich verziert und eine Einverkostung in diesem Ambiente ist tatsächlich ein Vergnügen.

Steinfeder, Federspiel und Smaragd
Den Auftakt mach der Grüne Veltliner Katzensprung, ein Steinfeder. Für die Wachau gilt eine europaweit einzigartige Kategorisierung, die der Orientierung für Weinliebhaber dient. Sie erlaubt, die trockenen Weissweine je nach ihrem natürlichen Alkoholgehalt in drei «Gewichtsklassen» einzuteilen. Steinfeder ist fruchtig charmant, hat einen Alkoholgehalt von max. 11% Vol. und ist somit der leichteste. Der Name ist vom Steinfedergras inspiriert, das auf den Terrassen der Wachauer Weinberge wächst und sich federleicht vom Wind zerzausen lässt.

Federspiel ist ein nuancenreicher und starker Wein mit einem Alkoholgehalt zwischen 11,5 und 12,5% Vol. Der Name ist der Falkenjagd entliehen, die hier früher eine beliebte Form der herrschaftlichen Jagd war. In unseren Weingläsern sind nun der Grüne Veltliner Loibenberg, Federspiel, ein Lagenwein und Klassiker aus der Ostwachau, sowie der Riesling 1000-Eimer-Berg, Federspiel, der von den extrem steilen Terrassen beim Weindorf Spitz stammt.

In der dritten Kategorie, Smaragd, sind die besten und wertvollsten Weine der Wachau ab einem Alkoholgehalt von mindestens 12,5% Vol. zusammengefasst. Zum Namen: Smaragdeidechsen leben in den Wachauer Weinbergen. Manchmal kann man die grün schillernden Reptilien beim Sonnenbaden beobachten. Wie Edelsteine nehmen sich denn auch die entsprechenden Weine aus. Wir verkosten Grünen Veltliner Axpoint (frisch, mineralig, würzig) und Riesling Kellerberg, beides Lagenweine. Letzterer wächst hinter dem Kellerschlössel und zeichnet sich durch feine Würze und salzige Mineralik aus.
Loibnerhof: Tafeln unter Obstbäumen
Nach diesem Ausflug in die Einzigartigkeit der Wachauer Weinkunde habe ich noch einen guten Restaurant-Tipp für Dich: Der mit einer Gault-Millau-Haube ausgezeichnete Loibnerhof in Dürnstein. Bei schönem Wetter ist das Restaurant im Garten natürlich beliebter als jenes im 400 Jahre alten Gewölbe.

Im Schatten alter Obstbäume oder auf der Veranda ist das Tafeln ein Genuss. Die beiden Köche, Patron Sepp Knoll und Junior Joseph orientieren sich an der traditionellen, österreichischen Küche, speziell jener des Waldviertels. Hausgemachte Spezialitäten wie Nussschnaps oder Marillenkonfitüre kann man sich als Souvenir kaufen. Die Krönung des Abends war – für mich – die hausgemachte Cremeschnitte. Ein Traum! Und genau solche Köstlichkeiten sind typisch für die Wachau.
Infos zu Dürnstein
ANREISE
Beispielsweise mit Austrian Airlines von Zürich nach Wien, von dort mit dem Mietwagen weiter in die Wachau. Wer schon in der Gegend ist, kann auch mit dem Schiff anreisen.
SCHIFFFAHRT
Brandner Schifffahrt
Tel. +43 7433 25 90
www.brandner.at
Auf der Wachauer Strecke auf der Donau verkehrt regelmässig ein Linienschiff. Es macht Halt in Melk, Emmersdorf, Spitz, Weissenkirchen, Dürnstein und Krems.
RESTAURANT
Loibnerhof
Unterloiben 7, A-3601 Dürnstein
Tel. +43 2732 828 900
www.loibnerhof.at
WEIN
Domäne Wachau
A-3601 Dürnstein
Tel. +43 2711 371
www.domaene-wachau.at
Mehr Destinationsinfos
Alles über Dürnstein: www.duernstein.at
Donau Niederösterreich Tourismus GmbH
Tel. +43 2713 300 60 60
www.donau.com
Österreich Werbung, Zürich
Tel. 00800 400 200 00 (kostenlos)
www.austria.info
© Text & Fotos: Inge Jucker | TravelExperience.ch
Offenlegung: Unser Dank geht an Donau Niederösterreich Tourismus, Österreich Werbung, Steigenberger Hotel in Krems sowie Austrian Airlines.
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