
Ausnahmsweise eine Vorwarnung: In diesem Beitrag dreht sich alles um Gänse, auch auf dem Teller, und weniger ums Reisen. Und Vegetarier und Co. sollten jetzt besser nicht weiterlesen.
Inhalt
Gans natürlich
Während meiner Burgenlandreise zum traditionsreichen Thema «Wein und Gansl» durfte ich Wolfgang Scheiblauer kennenlernen. Er ist Gänsebauer und erzählt mit viel Begeisterung von seinen Gänsen und was alles aus ihnen wird. Da staunen die Laien, freuen sich aber auch! Denn wenn die Martinigans schon sterben muss, dann soll sie bitteschön zuvor ein glückliches Leben gehabt haben.

Wolfgang Scheiblauers Gänse fressen Gras, als Leckerbissen gibt es Hafer und Obst, und – ganz wichtig! – sie werden nicht zum Fressen gezwungen. Sie bleiben mit 25–28 Wochen doppelt solange glücklich am Leben wie ihre armen Artgenossen, die mit Mais gemästet oder gar gestopft werden. Das kommt für Scheiblauer überhaupt nicht in Frage! Lieber etwas kleinere, magerere Gänse, die dann beim Braten auch nicht schrumpfen und vor allem: nicht gelitten haben!

Und weil der Gänsebauer ein kreativer Mensch ist, hat er sich zum Ziel gesetzt, dass künftig nicht nur Martini- und Weihnachtsgänse zubereitet werden, sondern Gans in kleineren Teilen ein Ganzjahresgericht wird. Die grossen, ganzen Gänse sind für unsere Backöfen ja sowieso eine Herausforderung…

Eine verunglückte Weihnachtsgans
Ich kann mich gut erinnern, als meine Mutter sich eines Adventstages in den Kopf gesetzt hatte, sie wolle diese Weihnachten eine Gans braten, so wie sie es aus ihrer Jugend in Pommern kannte. Naja, es war schon problematisch, den Vogel in den Bräter zu bekommen. Als das geschafft war und der Topf im Ofen, dauerte es vielleicht eine halbe Stunde, bis die Backofenrillen nachgaben und die gewichtige Ladung mit lautem Rums und Geschepper auf dem Backofenboden landete. Der Weihnachtsabend war, wie soll ich sagen, nicht ganz harmonisch. Und meine Mutter hat nie wieder eine Gans gekauft.

Scheiblauer sorgt also für glückliche Gänse und bei Gourmets für ein weniger schlechtes Gewissen. Ein gutes Gewissen wäre ja etwas anderes, denn sterben müssen die Tiere schliesslich trotzdem. Verkosten durften wir sie im Restaurant Die Alm oberhalb von Eisenstadt im Burgenland. Und was soll ich sagen: Die Begeisterung ist gross!


Weidegänse am See
Noch mehr Freude bereiten mir aber die lebendigen Gänse, die wir auf dem Gelände des Hotels und Feriendorfes Vila Vita Pannonia besuchen. Die schnatternde Schar begrüsst uns aufgeregt und es wird klar: Gänse sind gute Wächter! Ich beobachte eine Weile und geniesse das Treiben.

Die Gänse haben Zugang zu einem eingezäunten Stück See, denn Wasser ist für sie ein lebenswichtiges Element. Sie tauchen unter, lassen das Wasser über den Rücken laufen, schütteln sich und steigen schliesslich majestätisch aus dem See, um sich gleich der eingehenden Gefiederpflege zu widmen. Das machen sie wohl stundenlang… Bis jede Feder sauber ist und richtig sitzt… Ein Schauspiel, das ich gerne noch länger genossen hätte!

Genussfestival von Vila Vita
Aber die Zeit drängt, denn das Genussfestival, das jeden Herbst während eines ganzen Tages von Vila Vita und den Partnern ausgerichtet wird, dauert nicht ewig. Wir dürfen, musikalisch lüpfig begleitet, von burgenländischen Speisen und Weinen kosten – so oft das Herz begehrt. Der kulinarische Spass kostet 64 Euro pro Person und lohnt sich wirklich. Denn wo hat man schon so viele Spezialitäten an einem Ort versammelt?!
Alle Infos zur Gansl- und Wein-Reise
Diese Burgenlandreise war so vielfältig, dass wir daraus einen Mehrteiler gemacht haben. Die einzelnen Beiträge werden nach und nach aufgeschaltet. Weiter unten bei den «verwandten TravelExperience-Beiträgen» sind sie aufgeführt.
Noch ein Wort zur Weidegans
Wer aufs Burgenland mit MeineWeideGans etwas neidisch geworden ist, sollte mal googeln. Es gibt in Deutschland wie auch in der Schweiz Weidegans-Betriebe. Die haben etwas unterschiedliche Haltungsvorschriften, deshalb muss man selber entscheiden, ob sie für den eigenen Konsum genügen oder nicht.
>>>Hier geht es zur Info-Seite zu den Burgenland-Beiträgen, ausserdem sind alle Infos und Adressen zu dieser Reise unter dem Motto «Wein und Gansl» in einem PDF zusammengefasst, das dort zum Herunterladen bereitsteht.
© Text und Fotos: Inge Jucker | TravelExperience.ch
Offenlegung: Ich war von Österreich Werbung Zürich und Burgenland Tourismus zu dieser Recherchereise eingeladen.
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